Cowboy Junkies: Open

Rockmusik im neuen Jahrtausend. Das ist also das, was rüber gerettet wurde: kraftvolle Rhythmen, kernige Gitarren. Na wenn’s so einfach ist, warum ist gute Rockmusik dann so selten geworden? Weil sich wenige Bands so im Zaum haben wie die Cowboy Junkies. Sie beherrschen ihr Metier, können richtige Melodien schreiben und haben mit Margo Timmins eine zauberhafte Sängerin. Sie könnten also leicht verdaulichen Folkrock in der Art machen, dass sie eine ernste Konkurrenz für R.E.M. wären, aber sie wollen lieber ihre Hörer fordern. Das zeigt sich schon daran, dass sie ihre Musik vermeintlich schlecht abmischen.

Abgemischt hat das Album Peter J. Moore, durchaus ein Könner seines Fachs. Trotzdem kann der Gesang von Margo Timmins sich nicht immer gegen das Gitarrenspiel von Michael Timmins durchsetzen. Sicher keine Folge davon, dass der Gitarrist das Album produziert hat, sondern eher die Grundhaltung der Cowboy Junkies: bloß nicht zu glatt, zu schön klingen. „Open“ muss man wirklich bewusst hören, nicht im Cabrio, am besten nicht mal bei Sonnenschein. Eher im Dunkeln, dann kann man ganz eigene Schönheit entdecken.

Cowboy Junkies: Open
(Cooking Vinyl)

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