Honkong-Perlen, aufpoliert

Manche Kinobilder brennen sich ein – etwa wenn man als Pubertierender im dörflichen Kino einen Trailer (was damals noch Vorfilm hieß) zu einem Film wie „Die fliegenden Guillotinen“ sah: Schnurrbärtige Asiaten werfen darbenden Bauern ein merkwürdiges Gebilde auf den Kopf, das wie Omas Sonntagshut aussieht – und Sekunden später stolpern die Landwirte kopflos durch die blutbespritzte Steppe. Typisch für die Filme des legendären Hongkonger Shaw Brothers-Studios.

Wenn man sich ins Kinodunkel geschlichen hatte und das „SB“-Logo über die Lein-wand flimmerte, wähnte man sich im siebten, wenn auch ziemlich rabiaten Kino-Himmel. Dass die Filme am Fließband heruntergekurbelt, meist vom deutschen Verleih verstümmelt und lieblos synchronisiert wurden, störte dabei wenig.

Als die Welle aus dem Osten abgeebbt war, konnte man sich die alten Shaw Brothers-Filme als Videos in den Schrank stellen – legendär ist die „gelbe Serie“ des VPS-Labels, heutzutage bei ebay zum Preis eines Kleinwagens zu haben. Abhilfe schafft die Firma Celestial, die sich die Shaw Brothers-Rechte gesichert hat und die Filme in restaurierten Fassungen wieder unters Volk bringt. Klassiker wie „The Heroic Ones“ (bei uns als „Die 13 Söhne des gelben Drachen“ weiterhin im Umlauf) er-strahlen in nie gekanntem Glanz und er-freuen den Fan mit Inter-views und Audiokom-mentaren. Das einzige Manko: Bei den Filmen fehlen die herrlichen deutschen Billig-Synchronisationen von einst.

(cn)

Tipp: Zu haben sind oben erwähnte DVDs bei Import-Läden im Internet wie zum Beispiel www.charmes.de oder www.adrenafilm.de.

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