Kurzbekenntnis eines Detektieflesers

Wie kommt ein normaler und (bis auf altersbedingte Ausfälle gewisser grauer Zellen) geistig auf der Höhe des Seins befindlicher Mensch dazu, pausenlos Krimis zu lesen? Nun denn, it’s a long story short told.

Ganz einfach: Ich kenne nur gute und schlechte Literatur. Ein guter Krimi steht damit theoretisch auf einer Stufe mit einem guten Nicht-Krimi, wie z.B. Vladimir Nabokovs „Lolita“ (das ja irgendwie auch ein Krimi ist) oder Arno Schmidts „Das Steinerne Herz“ (das gar gleich in mehrfacher Hinsicht ein Krimi ist, obwohl es der Autor nicht gerne gehört hätte).

Früher habe ich natürlich keine Krimis gelesen. Oder doch nur solche – siehe oben – die keine Krimis sein dürfen, weil sie ja Hochliteratur sind. Überhaupt habe ich im Laufe der Zeit festgestellt, dass, was zur „Weltliteratur“ zählt, zwei Qualitätskriterien unbedingt erfüllen muss: Es sollte witzig sein und es darf uns seine Wahrheit nur dann enthüllen, wenn wir danach suchen, wenn wir also detektivisch tätig sind, so wie der Leser eines guten Krimis eben.

Heißa! Ab da wusste ich, dass ich Krimis lesen durfte, ohne mich vor mir selbst und meiner bildungsbürgerlichen Auffassung von Hochschrifttum zu schämen! Und also tue ich’s.

Und lassen euch daran teilhaben! An all dem guten und mittelmäßigen und schlechten und indiskutablen Zeugs, was mir so – zumeist in den späten Abendstunden, bequem im Bett liegend – vor das kritische Auge kommt. Hope you like it!

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