Bevor im Herbst die „Schule der Rezensenten“ ihre Tore öffnet, hier ein paar grundsätzliche Behauptungen zum Thema, eine Top Five der bitteren Wahrheiten sozusagen.
1. Ein Rezensent, der nicht genau das Gegenteil von dem belegen kann, was er gerade über ein Buch geschrieben hat, sollte sich nach einer anderen Tätigkeit umsehen, von der er keine Ahnung hat.
2. Die Annahme, ein Literaturkritiker müsse Literaturwissenschaft studiert haben, ist lächerlich. Studierende der Germanistik lernen manches; Lesen und Schreiben nicht.
3. Literaturkritiker sollen Bücher besprechen, keine Weltanschauungen.
4. Wer Klappentexte abschreibt oder abgeschriebene Klappentexte paraphrasiert in Umlauf bringt, wird mit Zeilenhonorar nicht unter einsfünfzig bestraft.
5. Wir wissen alle, dass Literaturkritiker eine Menge wissen. Sie müssen es uns nicht lang und breit beweisen, bevor sie am Ende fünf Zeilen zum Buch schreiben.