Ach ja, und in der Online-Ausgabe der „Welt“ unterhalten sich →„Zwei grausame Hausfrauen“, Minette Walters und Mo Hayder, über Krimis und Prostituierte und verraten, warum Frauen bessere Krimis schreiben. ??? Als wer?
Ach ja, und in der Online-Ausgabe der „Welt“ unterhalten sich →„Zwei grausame Hausfrauen“, Minette Walters und Mo Hayder, über Krimis und Prostituierte und verraten, warum Frauen bessere Krimis schreiben. ??? Als wer?
Hallo dpr,
wie kommt es eigentlich, dass mich der Artikel an die Tatsache erinnert, dass er in der Schwesterzeitschrift der Bild-Zeitung erschienen ist ?
Das ist dann gewissermassen der Catch 22 der Kriminalliteratur: Schreiben Frauen brutal, zeigen sie, dass sie verletzlicher sind. Schreiben Männer brutal – soll ja vorkommen – gelten sie zumeist als Testosteron-Monster.
Dabei sind die vielgeschriebenen Serientäter natürlich das beste Beispiel für männliche Verletzlichkeit.
Ein clichefreies Wochenende wünscht
bernd
Hallo Bernd,
schön finde ich auch, dass man bei Krimiautorinnen fast automatisch „Hausfrauen“ assoziiert. Die nette Lady von nebenan, die morgens einkauft, wäscht, spült, mittags den Alten und die Kids versorgt und erst abends, wenn alle anderen schlafen, ihr schauriges Doppelleben beginnt. Und das mit der „Verletzlichkeit“ hängt damit zusammen. Frauen sind halt Bauchmenschen, gefühlsverduselt, verhinderte Krankenschwestern allesamt. Ich hab ja vor Jahr und Tag was Längeres über die kanadische Songwriterin Joni Mitchell geschrieben und bin bei der Recherche immer wieder auf dieses Klischee gestoßen. Eine der wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, die dagestellt wird als „hochsensible“ Tussi, die zu einem intellektuell-nüchternen Gedanken gar nicht fähig ist. So läuft das. Schauderhaft.
dpr