„Wer mich nach unserm besten deutschen Krimi fragt, dem entgegne ich immer: ›HOLTEI, Schwarzwaldau.‹ – und dann sitzen wir einander halt gegenüber, ich & die Herren vom Colt; (Prag 1855, 2 Bände übrigens: 1 Gratis=tip für Taschenbuchverleger).“ (Arno Schmidt)
Im Januar 2006 wird, als Privatdruck, Carl von Holteis Kriminalroman „Schwarzwaldau“ zum ersten Mal nach fast 150 Jahren wieder für den deutschen Leser verfügbar sein.
Ein Projekt, das nicht nur der Historie geschuldet ist. „Schwarzwaldau“ hat eine nachgerade stupende literarische Qualität, ist ein „Psychokrimi“ voller überraschender Konstellationen, der als Musterexemplar eines präzise gearbeiteten, mit filigranen Spannungsbogen durchsetzten Romans hätte dienen können (zum Inhalt → hier mehr).
Dass diese Tradition nicht begründet wurde, ist zweifellos auch ein Versagen der Literaturwissenschaft. Teils aus naheliegenden Gründen –von Holtei galt als „Unterhaltungsschriftsteller“ -, teils, weil das Buch selbst wegen seiner verstörenden Handlung nicht in den Kanon einer bildungsbürgerlichen Literatur zu pressen war. Es geht um sexuelle Toleranz, geistige Abgründe, den endgültigen Zerfall einer degenerierten Adelskaste – „Schwarzwaldau“, literaturgeschichtlich zwischen Biedermeier und Realismus, bezieht seine Spannungen nicht zuletzt aus diesem Nebeneinander von scheinbarer Idylle und drohender Auflösung. Beispiellos in der deutschen Kriminalliteratur des 19. Jahrhunderts, in Thematik und Ausführung seiner Zeit um einiges voraus.
Dieses Werk, mit Nachwort und Anmerkungen versehen, wieder zugänglich zu machen: Ehrensache. Um den Preis besser kalkulieren zu können, wäre es hilfreich, möglichst viele Subskribenten für dieses Projekt zu gewinnen. Wer sich daher bis 20.02.06 auf die Subskriptionsliste setzen lässt, erhält das Buch sofort nach Erscheinen zum Sonderpreis (etwa 3 € unter dem späteren gebundenen Verkaufspreis von ca. 25 € bei 320 Seiten, incl. Porto und Verpackung). [Aktuell: Der Subskriptionspreis beträgt 20 €, der Verkaufspreis 24 €. Ganz aktuell: → hier.]
Subskriptionen werden hier registriert. Sie können mit Ende November formlos widerrufen werden, bitte geben Sie Ihre Lieferanschrift an.
Und ganz aktuell (26.01.06): Die Bücher sind im Druck! Ich rechne damit, sie in spätestens zwei Wochen ausliefern zu können. Verwiesen sei zudem auf das Projekt „Criminalbibliothek des 19. Jahrhunderts“ und die dazugehörige → Website. Hier werden ab etwa nächsten Monat die ersten Texte bereitgestellt.
Hallo, Herr Müther,
ist registriert! Immer noch bibliografisch unterwegs?
bye
dpr