Peter Clever, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, heute in einem Interview mit dem Deutschlandfunk zum Clement-Modethema „Missbrauch beim Arbeitslosengeld II“:
Wenn wir über Missbrauch reden, ist das nicht eine Verunglimpfung derer, die die Hilfe der Gesellschaft und des Staates benötigen. Aber um diese Hilfe zu gewähren, muss der Missbrauch bekämpft werden und der Verdacht drängt sich deshalb auf, weil die Bundesagentur bei 390.000 Anrufen, die sie vorgenommen hat, und bei zehn Versuchen zu unterschiedlichen Tageszeiten an unterschiedlichen Wochentagen 170.000 Menschen – das ist fast die Hälfte – gar nicht erreicht hat. Da muss also wirklich nur ein sehr Naiver glauben, dass alle diese 170.000 gerade in Vorstellungsgesprächen waren.
ALG II-Empfänger, die sich gerade nicht vor Ort bewerben, haben also zu hause am Telefon zu sitzen? Und auf einen Anruf von Peter Clever zu warten? Arrrg!
P.S.: Peter Clever ist nebenbei Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
»» ALG II-Empfänger, die sich gerade nicht vor Ort bewerben, haben also zu hause am Telefon zu sitzen ««
Aber selbstverständlich! Wenn schon der ‚herkömmliche‘ Arbeitslose zu Hause zu sitzen hat, um dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen (so gehört in einer NRW-Zweigstelle der Bundesagentur), dann wird der ‚gemeine‘ ALG II-Empfänger gefälligst auch zu Hause zu sitzen haben!!
Jawoll ……
X – „Du bist Deutschland!“
Y – „Morgen vielleicht – heut‘ nicht mehr!“