Während sich Fußballmuffel Menke über die bevorstehende Flut von Fußballkrimis anlässlich des Großereignisses WM →mokiert („Balla Balla!“), fragen sich die Fußballfanatiker von Hinternet: Und was ist mit den Olympischen Winterspielen von Turin? Keine Themenkrimis nirgends? Entwarnung! Ja doch! Jede Menge! Hier nur die Highlights.
Grafit schickt seine bewährte Fachkraft für Extremwetter, Horst Eckert, ins Rennen, der mit „Minus 27 Grad“ einen rasanten Intrigenthriller aus dem Eishockeymilieu vorlegt. Die Story: Während des Olympischen Eishockeyturniers verschwinden mehrere Mitglieder der deutschen Mannschaft spurlos. Wer hat ein Interesse daran, die ohnehin nur zum zweistelligen Verlieren angereiste Equipe weiter zu schwächen? Etwa der zwielichtige Spielervermittler Horkheide oder der eindeutig kriminelle Funktionär Süverkrupp? Alles spitzt sich zu, als Siggie Fürst, Torhüter der Mannschaft, tot aufgefunden wird, mit einem puckgroßen Loch im Hinterkopf. Wie man es von diesem Autor nicht anders kennt, hat der Fall auch eine brisante politische Dimension. Einer der Verschwundenen ist „der uneheliche Sohn der Bundeskanzlerin“, was das gesamte Feuilleton zu abenteuerlichen Spekulationen veranlasst. Ein Buch, das man nicht verpassen sollte!
Friedrich Ani is back! “Süden und die Frau mit der Slalomstange im Rücken” handelt von der deutschen Slalomhoffnung Zenzi Obermoser, die – in Führung liegend! – zum zweiten und entscheidenden Lauf nicht mehr antreten kann, weil sich – siehe Romantitel – eine Slalomstange in ihrem Rücken befindet. An der Spitze dieser Stange wird ein südamerikanisches Pfeilgift festgestellt. Führt die Spur zur kolumbianischen Drogenmafia oder doch zur österreichischen Abfahrtsmannschaft? Ist am Ende der Wichtl Sepp, Konditions- und Hormontrainer der Obermoserin, der Täter oder wusste die Zenzi einfach nur zuviel über den „unehelichen Sohn der Bundeskanzlerin“? Spannend!
„Schuss nach hinten“ heißt ein Sammelband mit Biathlon-Kurzkrimis aus dem Hause Emons. Zehn Autoren beschäftigen sich mit den Gefahren, die zwangsläufig aus dem Mitführen einer kleinkalibrigen Waffe resultieren. Warum schultert Außenseiter Ludwig Ganghofer nicht nur sein Sportgerät, sondern auch eine MP? Bevor sich der Schnee blutrot färbt, wissen wir mehr.
Apropos Schnee. Anne Chaplet führt uns in „Die Braut will Schnee“ stilsicher durch die bizarre Welt der Eisschnellläuferinnen, die total bekifft ihre Runden drehen. Als die Putzfrau Annabella Scafotti das deutsche Nachwuchstalent Anni Fries tot in der Umkleidekabine vorfindet, wirbelt der Fall nicht nur Staub auf…
Auch die erstmals ins olympische Programm aufgenommene Disziplin „Schafkopfkombi“ beschäftigt die deutschen Kriminaldichter. Leonie Swann macht uns mit Berni Pauk bekannt, der deutschen Medaillenhoffnung in dieser atemberaubenden neuen Sportart, die mit einer Runde Schafkopfen beginnt und einem Sprung von der großen Schanze endet. Als Berni seinen Sprung absolviert, ist ihm der Sieg kaum noch zu nehmen. Doch warum hat er keine Skier angeschnallt? Und warum rutscht er bäuchlings in die Tiefe? Nur Leonie Swann kennt die Antwort…
Bewährtes und Bekanntes aus dem Unionsverlag. Leonarda Padura schildert poetisch die olympische Liebesgeschichte zwischen einer mongolischen Eiskunstläuferin und einem kongolesischen Bobfahrer. Als eine Konkurrentin mit von scharfer Kufe zerfetzter Kehle ihre letzte Pirouette dreht, bedroht die schnöde Wirklichkeit die zarten Liebeshändel. Ist die Mongolin schuldig? Was weiß der Kongolese und warum sagt er es nicht? Ein Fall für Jaime Bunda, Privatdetektiv und Mitglied der angolanischen Curlingmannschaft…
dpr