Aus dem Geheimakten eines Alligators

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… und nur SIE haben das Privileg des ersten Blicks! Fußballkrimi, besprochen von einem, der passenderweise Schuh heißt, Urlaubslektüre – und ein Österreicher, der mal einen „Thriller“ geschrieben hat und jetzt „Erzählungen“, die wenigstens teilweise krimi-esk (ha!) sein könnten.

In der aktuellen Ausgabe von „Literaturen“, der Zeitschrift, die wir nicht lesen, weil ihre Herausgeberin Sigrid Löffler heißt, schreibt Franz Schuh seine →Krimikolumne, die wir natürlich lesen, da kann die Herausgeberin heißen wie sie will. Der Meister der geschliffenen Kurzform hat sich diesmal Erich Loests „Der Mörder saß im Wembley-Stadion“ zum Objekt seiner Betrachtungen erkoren und befindet:

„Manchmal bleibt die Chose im altväterischen Stil stecken. Aber ich habe das Buch mit Vergnügen gelesen, und sogar die Fußballweltmeisterschaft hat mich wenig gestört.“

Es naht die Urlaubszeit, es nahen die →Urlaubslektüretipps, auch bei „Südtirol-online“. Südtirol? Da MACHT man Urlaub. Aber die haben auch welchen? Merkwürdig. Jedenfalls verbringen sie ihn bevorzugt mit der Lektüre von Kriminalromanen, als da wären: Arne Dahl: Tiefer Schmerz – Yasmina Khadra: Wovon die Wölfe träumen – John LeCarré: Der ewige Gärtner – Qiu Xiaolong: Die Frau mit dem roten Herzen – Minette Walters: Die Bildhauerin.

Freunde des Wiener Schmähkrimis kennen Josef Haslinger als Autor von „Opernball“. → „Zugvögel“ ist ein Band mit Erzählungen, die wohl wenig krimi-affin (ha!) sind, eine indes, „Fiona und Ferdinand“, könnte durchaus genre-esk (ha!) zu lesen sein, wie die Besprechung von Kristina Werndl im „Titel-Magazin“ nahelegt:

„Er schickt sein literarisches Alter Ego heim ins Waldviertel, um sich als Schlichter in einem Dorfstreit zu bewähren, der sich um einen Jahrzehnte zurückliegenden Mordfall entzündet hat. Geschichte vergeht nicht, könnte man interpretieren. Das österreichische Erdreich birgt Leichen, die, obzwar tot, ein Nachleben führen.“

Österreich, Land der nachlebenden Leichen. Schöner kann man nimmer sagen. Ach geh.

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