Eh klar. Kritische LeserInnen, Menschen, die für gesellschaftliche Phänomene nicht gleich altbewährte Klischees parat haben, die büffeln fleißig und gerne in der VHS Biermann das wirkliche Leben. Und treten liebgewordene Vorurteile in die Tonne, beispielsweise. Nächste Lektion im RBBinfoRADIO 93,1 am 3. März 2007 um 11:45 Uhr (Schulschwänzer holen das Versäumte um 19:45 und in der folgenden Nacht um 0:45 und 5:45 nach). Wir lernen Harald Selowski kennen, er „macht aus jungen Leuten politisch wache PolizistInnen“.
Zweieinhalb Jahre dauert die Grundausbildung zum Schutzpolizisten und zur Schutzpolizistin an der Berliner Landespolizeischule LPS. Politische Bildung gehört dazu: “Und das ist kein Nebenfach, das ist ein K.O.-Fach,”, sagt Harold Selowski. Er hat 1968 selbst dort als Azubi angefangen und gelitten unter Ausbildern, die aus der Wehrmacht kamen und die fatale militärische Ausrichtung der Polizei in den Knochen hatten und weitergaben.
Die Krise, in die andere 68er die Stadt (West-Berlin) und ihre Polizei gestürzt hatten, und die daraus resultierende
Polizeireform von 1974 brachten ihn nach ein paar Jahren (damals noch) Kaserne und Revier zurück an die LPS.
Diesmal als Fachlehrer für politische Bildung. Seit 1988 ist er Leiter der Abteilung – ein Mann mit klaren Vorstellungen über das friedliche Zusammenleben in einer Demokratie und die dafür nötige Polizei auf einem Posten, in dem die Weichen dafür gestellt werden. Für die nächsten Generationen.
Bei einem Gang durch die Polizeihistorische Sammlung, die er mit gestaltet hat, erzählt er, warum gerade in Deutschland gerade PolizistInnen historisch und interkulturell kompetent sein müssen, was das mit Multikulturalität und Prävention zu tun hat und wie sie das lernen.