AutorInnen bloggen?

Die stets lesenswerte Sarah Weinman berichtete →neulich über einen Artikel im Library Journal, der den Wandel im Marketing von (zumeist kleineren resp. neu auf dem Markt operierenden) Krimiverlagen zum Thema hat. Autorenlesungen, so erfährt man, lohnen sich nur noch für die literarische upper class. Vielversprechender: das Internet.

„Many publishers are either creating web sites for their authors or encouraging their writers to guest blog on other sites. Says Bleak House’s LeRoy, “Our philosophy is that a direct relationship between author and reader is one of the most important catalysts in developing organic buzz.”

Letzteres hat sich in Deutschland bisher nur teilweise herumgesprochen. Wohl leisten sich immer mehr AutorInnen eigene Websites, manche auch mit integriertem „Tagebuch“, doch nur wenige bloggen mit allen Konsequenzen, deren wichtigste eben jener angesprochene direkte Kontakt mit der Leserschaft ist. Wozu auch, könnte man einwenden, hierzulande funktioniert das ja mit den Autorenlesungen noch ganz ordentlich, was man so hört. Viele AutorInnen, die für ihre Schreibleistungen in der Regel kein adäquates Entgelt erhalten, verdienen sich über Leseleistungen etwas hinzu. In Ordnung.

Und dennoch oder gerade WEIL dem so ist, weil ein offenkundiges Bedürfnis seitens der Leserschaft nach Kommunikation besteht: Das Verlassen ihrer Schneckenhäuser wäre auch für deutsche AutorInnen empfehlenswert. Nicht nur unter Marketingaspekten, sondern auch um den Informationsfluss in beide Richtungen zu gewährleisten. In Blogs befassen sich Leser und Kritiker mit Kriminalliteratur und ihren SchöpferInnen, diese allerdings selten mit denen, die sie lesen.

Das kann viele Gründe haben. Man hat keine Zeit, ein Webtagebuch einigermaßen regelmäßig zu führen, man kapituliert vor der Technik etc. Wen solche Gründe bislang von der Kommunikation abhielten, dem machen wir nun ein Angebot:

Bloggt einfach bei uns! Wir laden alle AutorInnen hiermit herzlich ein, Gastbeiträge ins Netz zu stellen. Ohne böse Hintergedanken, unzensiert, bei der Wahl der Themen ohne Einschränkung bis auf die Warnung, dass blanke und ausschließliche Reklame ein Schuss wäre, der nach hinten losginge. Selbstverständlich darf man über die Arbeit schreiben und auch das Buch erwähnen, das man gerade in der Mache hat. Schreiben Sie über das Schreiben, über die Leser, die Kritiker, die „Szene“…

Wer es nur einmal versuchen will, der darf das. Wer auf den Geschmack kommt, darf auch regelmäßig hier seine Meinungen und Ansichten zum Besten geben. Vielleicht wird ja ein eigenes Tagebuch daraus.

Also: Beiträge und Nachfragen bitte an diese Adresse. Wir sind gespannt.

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