
Is this the end of the world we know? Nun, was das Alligatorersetzen anbetrifft: wahrscheinlich. Hier noch einmal ein paar Tipps der Herren Mitty und Bussmer. Herrn Mittys Wunsch, Frau Jolie gegen ein KJB 2007 einzutauschen, konnte übrigens entsprochen werden. Wir überreichen ihm das Werk demnächst im Rahmen einer kleinen Feierstunde. Keine Ahnung, was wir jetzt mit Frau Jolie machen.
In einem Dorf in der Nähe von Quebec spielt Louise Pennys Roman „Denn alle tragen Schuld“ (wer sich diese deutschen Titel ausdenkt, sollte, nota bene, dreimal bei 30 Grad ums Karee gejagt werden). Ein Französisch-Kanada-Krimi also, den das →„Salzburger Fenster“ (Dorthin wäre der Originalalligator NIE gekommen!) wohlwollend bespricht. „Ein Kriminalroman, mit dem die Autorin ihr Augenmerk darauf richtet, was ein Mord in den Beziehungen der indirekt davon Betroffenen anrichtet. Psychologisch stimmig schafft sie es so, Spannung zu erzielen, ohne auf billige äußere Effekte zu setzen.“
„Brikada – das Magazin für Frauen“ berichtet von einer →Veranstaltungsreihe des Münchner Hotels „Jedermann“. „An vier Abenden wurden Auszüge aus dem ebenso amüsanten wie spannenden Kriminalroman ‚Grand Hotel Babylon‘ des britischen Autors Arnold Bennett vorgetragen.“ Und, man glaubt es kaum: „Die Begeisterung war groß.“
Aber natürlich nicht so groß wie jetzt, wenn wir im großen Finale auf Axel „blogsüchtig“ Bussmers „Kriminalakte“ hinweisen. Fritjof Karnanis →„Turnaround“, befindet der Wahlberliner und trotzdem Ewigpfälzer, sei „eine märchenhafte Aufsteigergeschichte, bei der alle Charaktere auf ihre reine Funktion für die Ökonomie reduziert sind. Also genau das richtige für den Management-Nachwuchs.“ Also nicht unbedingt etwas für die Krimifeinschmecker von wtd, „denn der Krimiplot ist, höflich formuliert, eine magere Verkaufshilfe.“
Den neuen Dreier der →„Kaliber .64“-Reihe hat sich Axel ebenfalls vors Rezensentenauge gehalten. Die beiden Frauen, Gabriele Wolff mit „Im Dickicht“ und Susanne Mischke mit „Sau tot“ finden dabei nicht das Wohlwollen des praktizierenden Chauvinisten. Einmal zu lang, einmal zu kurz, nur Gunter Gerlachs „Engel in Esslingen“ sei „eine stimmige Gaunerkomödie“, empfiehlt der antifeministische Macho aus dem Pfälzer Hinterwald. Frauen, geigt ihm eure Meinung!
Der Link für Louise Penny funzt nicht. Ist ein schönes Beispiel der „zwei Einsamkeiten“ hier in Kanada : ihr erster Roman ist ins Deutsche aber nicht ins Französische übersetzt.
LG
barb
*kopfschüttel
Hallo Barb, uh, da haben die Salzburger die Seite aber schnell wieder aus dem Netz genommen! Mal generell: Wie siehts bei euch kanadaintern so mit Übersetzungen französisch-englisch und andersrum aus? Gibt es so etwas wie eine homogene kanadische Krimilandschaft? Einen gemeinsamen Krimipreis gibt es ja offensichtlich schon mal nicht.
bye
dpr
Homogen und kanadisch geht schonmal gar nicht. Zwei Einsamkeiten, das trifft es noch am besten und es stimmt auch für die Literatur (egal welche). Ich weiß nicht woran es liegt (meine Idee ist : ihr Minderheitenstatus auf dem Kontinent), aber die Québecker sind sehr kreative Menschen, hier wird viel Kultur geschaffen und die quebecker Verlage sind schwer damit beschäftigt die französischsprachigen Autoren zu veröffentlichen. Nur die wenigsten lassen anglophone Autoren übersetzen. In der Regel warten wir darauf, daß ein französisches Verlagshaus sich darum kümmert. Ganz schön doof sowas. Ich habe zwar nicht den Eindruck, daß mich Pennys Romane vom Hocker reißen würden, aber Cosy-Krimis haben auch hier in Québec ihre Fans, die lesen dann eben Martha Grimes statt Louise Penny…
Und die Anglos übersetzen uns auch nicht, die lesen québecker Autoren in amerikanischen oder britischen Übersetzungen.
Zwei Einsamkeiten !!!