Aufarbeitung des Wochenendes. Deutschsprachiges. Von wichtig bis skurril. Mehr am Nachmittag. Internationales und alles andere, was uns bis dahin noch erreicht. Surfen Sie! Melden Sie! →Hierher!
Ingeborg Sperl empfiehlt im österreichischen →„Standard“ wieder kurz und bündig vier Kriminalromane: Sergej Kusnetzows „Die Hülle des Schmetterlings“, Veronica Stallwoods „Flucht aus Oxford“, Jörn Lier Horsts „Wenn das Meer verstummt“ sowie Katryn Ruschs „Die Lautlosen“, einen SF-Krimi: „Rusch präsentiert hier einen spannenden Zwitter für alle Leser, die über den Rand unseres Planeten hinausschauen möchten.“
Unsere Lieblingskritikerin Katharina Granzin von der →taz hat Stieg Larssons „Verdammnis“ gelesen und findet das Buch gut. Etwas anderes hätte uns auch gewundert. „Wenn ‚Verdammnis’ eines ist, dann flott geschrieben.“ Genau.
Die für den Hochsommermonat erwartete „Kalteis“-Rezensionslawine beginnt zu rollen. Der Regensburger →„Kanal 8“ belässt es bei den üblichen Lapidarien und verzichtet auf eine Wertung; laut der Schweizer →„Sonntagszeitung“ „…belegt der Roman eindrucksvoll, dass «Tannöd» keine Eintagsfliege war. Weshalb es Journalisten ab sofort verboten werden sollte, Andrea Maria Schenkel als Hausfrau zu bezeichnen. Sie ist eine Schriftstellerin.“
Der Mörder „Kalteis“ ist Eisenbahner. Bleiben wir beim Thema. Von Kiel aus startet der →„Schönberg Express“ nach Schönbergerstrand an der Außenförde. Während der Fahrt spielt eine Theatergruppe einen Krimi namens „Mord im Strandexpress“. Mit einem Streik des Lokführers ist leider nicht zu rechnen.
Seit der großen Alphabetisierungskampagne vor zehn Jahren („Jedem Pfälzer ein schriftlicher Wortschatz von 80 Vokabeln“) haben „Pfalzkrimis“ Konjunktur. Lilo Beil entführt uns mit Gottes Mühlen“ in die 50er Jahre. „Ich möchte keine Regionalkrimis schreiben, in denen Leser die Aldi-Filiale um die Ecke oder konkrete Personen wiedererkennen, sondern eine Zeitspanne mit ihren Besonderheiten ins Gedächtnis rufen“, bekundet die Autorin aus dem Land der Aldi-Filialen im → „Darmstädter Echo“.
→Genannter Zeitung entnehmen wir auch folgende interessante Notiz: „Knapp 200 kleine Detektive gehen am Seeheimer Waldweiher auf Spurensuche – Sechs Wochen Agentenspaß“. In Seeheim-Jugenheim also macht sich Deutschlands Jugend fit für die Krimizukunft. Hier reift heran, was später einmal „die Alten“ vom Thrillerthron stoßen wird.
Ob der Autor folgender Zeilen unter den kleinen Detektiven war, wissen wir nicht. Falls doch, steht uns eine Stilrevolution katastrophalsten Ausmaßes bevor. „Spannungsgeladen zeigt das Buch weiter auf, wie es in Folge einer schrecklichen Tat welche vor 17 Jahren erfolgt war am Ende des Krieges, jetzt das Trauma des damaligen Kindes so verarbeitet wird.“ So geht es in Morris L. Wests Roman „Tochter des Schweigens“ zu, erfahren wir auf →„rp-online“ aus der Feder eines Lesers, den als Rezensenten zu bezeichnen hiermit verboten wird.
Über Jürgen Seibolds „Endlich ist er tot“ macht sich Rezensent Peter Wark von →„bkz-online“ seine Gedanken. Und so befindet er über den im Schwäbischen Wald angesiedelten Krimi: „Es ist gutes Handwerk und phasenweise mehr, was er abliefert, wenngleich er manchem Klischee huldigt.“
Unser ostasiatischer Korrespondent, der ehrenwerte Lu Ju, gibt uns erstaunliche Nachricht aus Korea. Dort ist soeben eine Übersetzung von Sabine Thieslers →„Der Kindersammler“ erschienen.
Den Artikel gibt es nicht auf Koreanisch, sondern auf Englisch. Und mehr auf Englisch gibts später. Und auf Deutsch – wenn Sie noch was finden…