Was zoll’s, sagte sich Pieke Biermann schön apostophphil und ging für ihre neue Krimireportage aufs Zollamt Berlin-Schöneberg. Was sie dort erlebt hat, kann man unter dem Titel „Drei, zwei, eins – keins!“ hören oder lesen oder beides. Und zwar am Sonnabend, 1. September 2007 in DER TAGESSPIEGEL (lesen) und im RBB-Inforadio 93,1 um 11:45 Uhr (hören). Wiederholungen zum Hören: um 19:45 Uhr und in der folgenden Nacht um 0:45 und 05:45 Uhr. Podcast: aufs Bild klicken. Sechs, fünf, vier – viel Pläsir!
Im Zollamt Berlin-Schöneberg wird alles abgefertigt, was BerlinerInnen auf dem Postweg aus dem Nicht-EU-Ausland bekommen: Geschenktes wie privat und gewerblich Erworbenes. 2004 waren das knapp 30.000 Sendungen, für Ende 2007 rechnet man mit 60.000, das allermeiste davon dank nternetversandhandel.
Kein Transportweg hat den globalen Güterverkehr so beschleunigt wie die Datenautobahnen. Zollabfertigung heißt: Prüfen, ob das, was kommt, steuer- und Zollpflichtig ist, ob es überhaupt legal eingeführt werden darf und ob es womöglich aus Produktpiraterie oder Parallelimporten stammt. Hinter der “Anonymität des Netzes” kann sich niemand verstecken: Seit 2004 hat die Zollverwaltung auch eine verdeckt im Internet recherchierende Spezialabteilung, die ZIRE. Wenn sie Geschäfte aufspürt, zum Beispiel bei Ebay, bekommt sie alle Klarnamen und hängt sich an die KäuferInnen. Auch wenn die bloß Kaffee aus Italien oder den Niederlanden beziehen wollten – sie hätten die Einfuhr anmelden und mit 2,19€ versteuern müssen. Denn Deutschland hat eine nationale Kaffeesteuer, so wie Frankreich eine Weinsteuer. Wer die umschiffen will, begeht Steuerhinterziehung, und das ist eine Straftat.
Apostrophil? Hm. Danke.