Nein, ist natürlich Quatsch, diese Überschrift. Eine wie Pieke wird nicht Beamtin, da könnte man ja gleich einen Palästinenser zum Leiter des Untersuchungshaftbereichs Kieferngrund der Jugendstrafanstalt Berlin machen. Genau. Um den geht es in Pieke Biermanns aktueller Folge der Reihe „Menschen – Orte – Kriminalität“, die im RBBinfoRADIO 93,1 am 28. März 2008 um 10:27 und 13:27 Uhr gesendet wird und am folgenden Sonntag mehrmals wiederholt. Und wenn Sie aufs Radio klicken, können Sie die Folge sogar so oft hören, wie Sie nur wollen.
Seit 2001 leitet er ihn, den Untersuchungshaftbereich Kieferngrund der Jugendstrafanstalt Berlin. Mohamed Akkad, Palästinenser aus Hebron, kommt über den Umweg Damaskus und DDR nach West-Berlin. Hier gibt man ihm eine Aufenthaltsgenehmigung, aber keinen Studienplatz für Medizin. Numerus clausus. In Bayern könnte er sein Fach studieren, aber da gibt man Palästinensern 1972 keine Aufenthaltsgenehmigung. Er wird Diplompsychologe in Berlin, spezialisiert ua. in Verhaltens- und Traumatherapie insbesondere für Kinder und Jugendliche, und arbeitet glücklich und zufrieden in einem Legastheniezentrum. Dann entdeckt ihn die Jugendjustiz, weil er einen Konflikt mit einem nur Arabisch sprechenden Häftling lösen kann, und lässt ihn fortan nicht mehr aus den Klauen. Widerstand – zum Glück – zwecklos.
Von Kieferngrund war am 14.März und wird noch einmal am 12. April in der Kriminalreportage die Rede sein – (nach)les- und hörbar auch via Internet. Diese Folge von Menschen-Orte-Kriminalität nur im RBB-Inforadio gibt einen kleinen Einblick in Leben & Ansichten eines (inzwischen auch) deutschen Beamten, der die Klischees der Mehrheitsgesellschaft genauso gegen den Strich bürstet wie die seiner muslimischen Häftlinge.