Volksbloggen -15-

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Eine rein hypothetische Frage zur Hebung der Kommentierfreudigkeit: Würdet ihr – und wenn ja, wieviel – für Informationen zur Kriminalliteratur im Internet auch Geld bezahlen? Wenn nicht: Wie müsste das Angebot beschaffen sein, um eure Brieftaschen doch zu öffnen? — Nein, keine Angst. Das Angebot von wtd bleibt auch weiterhin kostenfrei. Was die KollegInnen machen, weiß ich natürlich nicht… Aber würde mich mal interessieren. So wie mich natürlich alles interessiert, was das Volk hier bloggt…

13 Gedanken zu „Volksbloggen -15-“

  1. Alter Knauser. Dann muss Anobella eben doppelt bezahlen. — Es gibt ja eine deutsche Krimiseite, für die man bezahlen muss: kaliber 38. Drei Euro im Jahr (beim ersten Mal wohl 5). Lohnt? Lohnt nicht?

    bye
    dpr

  2. Keine Ahnung, ob die lohnt. Wörtches Beiträge, die sich oft lohnen, kann ich auch im Freitag lesen. Ansonsten bin ich da nie, im kaliber.

    Also muss es wohl jemand anderes beantworten, ob sich das lohnt. Wobei: 3 Euro ist ja ein Witz. Sümmchen von dieser Größenordnung kann ich immer bezahlen.

    * wie ist deine Kontonummer?

  3. kaliber38.de ist auch die einzige deutschsprachige Krimi-Seite, bei der eine Bezahlung gerechtfertigt ist. Wörtche, fundierte Autoreninfos, gute Bibliographie und saubere bibliographische Arbeit, beste Vorschauen und und und.

    volksbloggt
    Ludger

  4. Ich bin stets bereit, im Internet Geld auszugeben, wenn zwei Bedingungen zutreffen:

    Erstens: Es ist anders nicht zu bekommen
    Zweitens: Ich brauche es unbedingt

    Das heißt halt, dass die Situation ziemlich unwahrscheinlich ist. Wahrscheinlicher ist:

    – ich brauche es und bekomme es anders – kein Cash
    – Ich brauche es nicht und kriege es nicht – kein Cash
    – ich brauche es nicht un kriege es – auch kein Cash

    Im Krimibereich ist es mir noch nie passiert, dass ich für Inhalte bezahlt habe, aber theoretisch kann Fall eins jederzeit eintreffen und dann fließt Geld.

    lg
    MB

  5. Ich tät schon was zahlen.Dann muß der dpr aber endlich den Bauplan für Regale aus Eierkartons rausrücken.
    Letzten November war die Tagung:Der Krimi und die Vergangenheit.Da waren diverse Krimikenner.Wie es da war, weiß ich bis heute nicht.Hätt mich interessiert.Das KJB,Macro scoop, kostenpflichtig, nur online? Der Wahnsinnscontent fällt mir nicht ein.
    Kaliber 38 lohnt!

  6. Interessant. Wenn ich die – leider sehr wenigen – Kommentare richtig deute, wäre eine eher journalistische Ausrichtung mit Vollservice schon ein Argument für „kostenpflichtige Inhalte“. Was auch kaum anders ginge, denn wenn ich jede Krimitagung und sonstige „events“ bringen muss, dann kostet das Geld, nicht nur für die Administration.
    @Johannes: Wir hätten gerne etwas über die Tagung gebracht, haben aber keinen gefunden, ders machen wollte (übrigens auch nicht fürs KJB; dort aber gibts wenigstens einen der Vorträge; einen zweiten konnten wir aus Platzgründen leider nicht berücksichtigen). Aber eigentlich wäre ja die Dokumentation der Tagung Sache der Veranstalter. Ob da noch etwas zu erwarten ist, weiß ich im Moment nicht (die bisherigen Tagungen jedenfalls wurden nicht schriftlich dokumentiert, eine entsprechende Internetseite gibt es wohl auch nicht). Voriges Jahr hat uns Joachim Feldmann dankenswerter Weise berichtet.

    bye
    dpr

  7. Moin,

    Krimitagung: Vielleicht kommt es mir nur so vor, aber ich bin schon erstaunt über das gesteigerte Interesse an dieser Tagung. Sehr schön, aber andererseits wird es auch ein wenig hoch gehangen. Ich bin (zum zweiten Mal) in Schwerte gewesen, es war eine gute Tagung, deren Inhalte sich aber auch nachlesen lassen, wenn die Vorträge veröffentlicht werden. Okay, das ist ein Manko, weil es recht lange dauert. Die Vorträge (Thema Internationaler Kriminalroman), die vor zwei Jahren gehalten wurden, sind jetzt in einer Fachzeitschrift für den Deutschunterricht erschienen.

    Für mich sind die Treffen und die Gespräche NACH den Vorträgen mindestens genauso wichtig. Das krieg‘ ich nicht auf Papier.

    Bezahlangebot: Ein kostendeckendes, journalistische Angebot wird es – leider – nicht geben. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber solange die Masse von Leuten sich mit Tüdelkram und Befindlichkeitsdiskussionen zufrieden geben, kann man damit nicht ernsthaft Geld verdienen.

    Ludger

  8. Moin, Ludger. Generell wundert es mich, dass die Beiträge dieser Tagung nicht, wie es eigentlich Usus ist, angemessen und selbständig publiziert werden. Man könnte diese Printversion um weitere Beiträge zum Thema erweitern, auch das ist eigentlich üblich. Publizität ist integraler Bestandstand von „Wissenschaft“.
    Was „kostenpflichtige Inhalte“ betrifft. Ich will hier nicht den Eindruck erwecken, als hätte ich entsprechende Planungen in der Tasche. Wtd wird, wie gesagt, kostenlos bleiben. Aber prinzipiell: Normal ist es schon, dass für geleistete Arbeit auch gezahlt wird. Macht man beim Kauf einer Zeitschrift, eines Buches… Krimiseiten, auch Blogs, bieten Informationen, die möglichst „professionell“ sein sollten (nicht unbedingt im Sinne von „journalistisch“, aber im Sinne von fundiert, kenntnisreich etc.). Quantität und Qualität dieser Informationen hängen von den AutorInnen ab, d.h. auch von ihrer Bereitschaft, diese Informationen zur Verfügung zu stellen. Und es gibt einige Leute, die das aus wirtschaftlichen Gründen gar nicht können, weil sie von ihrem Geschriebenen leben müssen. Was sie mit Internetarbeit grundsätzlich nicht können. Und im Printbereich auch nicht unbedingt (ich erinnere an die wunderbaren Verdienstmöglichkeiten für AutorInnen des KJB…). Heißt aber grundsätzlich: Das Krimi-Informationsnetz könnte feinmaschiger sein, wenn die User bezahlen würden. Jetzt mal ganz theoretisch. Eine Chance hierfür sehe ich nämlich kurz- und mittelfristig nicht.

    bye
    dpr

  9. Zustimmung, lieber dpr.

    Zu den Tagungsberichten nur von mir noch die Ergänzung, dass die dort Vortragenden nicht alle Wissenschaftler sind und – was vermutlich schwerer wiegt – Literaturwissenschaft sich erst langsam gegenüber einem Thema wie Kriminalliteratur öffnet. Das ist zumindest aus den Gesprächen vor, nach und zwischen den Vorträgen zu entnehmen.

    Liebe Grüße
    Ludger

  10. Gerade aus den genannten Gründen, lieber Ludger, wäre es sinnvoll, die Tagungsergebnisse zu dokumentieren. Ansonsten bleibt das Ganze eine nette, aber überschaubare Veranstaltung. Und bei solchen „literaturwissenschaftlichen Tagungen“ sind ja mitnichten nur Literaturwissenschaftler am Werk. Schau dir etwa mal die Berufe der Leute an, die Vorträge bei Arno-Schmidt-Tagungen halten…

    bye
    dpr

  11. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass PR-freier Content – so sagt man heute ja wohl – bezahlt werden müsste. Egal ob im Print oder im Netz. Und wer ein wtd-Junkie ist wie ich, Sie wissen das, werter Herr Rudolph, würde sofort seinen Aboauftrag auf den Weg schicken. Eine ganz andere Frage ist natürlich, wie der Markt das sieht – ich muss gestehen, ich bin da skeptisch. Aber Wunder gibt’s ja immer wieder …
    Was Kaliber .38 betrifft, kann ich ich mich dem hier ausgesprochenen Lob nur anschließen – sehr gute Seite. Gerade auch was die Autoreninfos angeht, sehr zu empfehlen!

    Freundliche Grüße,
    Ulrich

  12. Okay, lieber Ulrich, dann also ab sofort 3 Euro im Jahr auf mein Konto… irgendwie müssen wir das exklusive Fräulein Anobella ja bezahlen. Aber im Ernst: Ich finde die Entwicklung schon spannend. Das Internet ist, so scheint es mir, aktuell zweitgeteilt: In dicke Geschäftemacherei und ebenso dicken, natürlich profitfernen Idealismus. Außerdem hab ich mal so überschlagen, was ich bekäme, wenns fürs Schreiben eine Art Mindestlohn gäbe, sagen wir mal 3 Euro fuffzig die Stunde. Dann wär ich fein raus und das neue Mercedes Cabrio im Schaufenster längst mir… Aber so…

    bye
    dpr

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