Auch der Freitag ist nicht frei von Krimis

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… das beweist unsere Frühliste von Alligatorvertretungs-Fundstücken eindrucksvoll.
Für Verena Wyss war „Todesformel“ eine Erfolgsformel, gewann sie doch damit den Frauenkrimipreis „Agathe“. →„Brigada – Magazin für Frauen“ hat das Buch gelesen und für gut befunden: „anspruchsvoller Krimi mit Tiefgang“. Darf also nicht in geistigen Untiefen gelesen werden.

Wer sich einmal durch das Fernsehangebot gezappt hat, weiß: Der →MDR ist Deutschlands grausamster TV-Sender. Kein Wunder, dass er sich jetzt mit Thea Dorn, „Deutschlands grausamster Philosophin“ und ihrem „Mädchenmörder“ befasst.

„Wie kommt man auf die Idee, so einen Krimi zu schreiben?“ Diese Frage, die RezensentInnen landauf, landab umtreibt, stellt sich in den →„Elmshorner Nachrichten“ der Autor Werner Brorsen selbst. Das heißt: eigentlich nicht. Jedenfalls: Auch er vertraut der Kraft des Faktischen und lässt sich von „true crime“ inspirieren.

Und am 29. Mai liest Michael Chabon im Hamburger Kulturhaus aus seinem Roman „Die Vereinigung jiddischer Polizisten“. Schreibt der →„Kulturkurier“. Und wer in zwanzig Minuten das Deutschlandradio Kultur einschaltet, kann hören, was Pieke Biermann zum Buch zu sagen hat. Den Link liefern wir nach, kommt erst nach der Sendung.

Kommen wir jetzt ins englischsprachige Ausland – nach Österreich. Die englische Sektion der →„Wiener Zeitung“ vermeldet das Unvermeidliche: „Two American publishing houses have signed deals with journalists for unauthorised books about Josef F. and his family in Amstetten, and a third by a British publisher is on the verge of being signed.“ Yep, nickt da Herr Wörtche am Freitag im →„Freitag“ bitter, und wir nicken das Nicken ebenso bitter ab. Die Ripperisierung der kriminellen Welt schreitet munter voran.

Ein längeres Interviewfeature über „the boy from the barrio“ hat heute der →„Independant“ im Angebot. Wir kennen den Knaben auch als Leonardo Padura, dessen „prize-winning series of novels about Cuban detective Inspector Mario Conde has changed the face of Latin American crime writing“.

Nicht ganz so ausführlich berichtet →„The Nation“ über Michael Dibdin und seinen Protagonisten Aurelio Zen, da ist die Leseprobe von „The Monster of Florence“ von Douglas Preston / Mario Spezi, die das →„Wallstreet Journal“ abdruckt, schon ein bissel länger.

Weil der Herr Linder, dem wir an dieser Stelle für den Hinweis auf Dibdin herzlich danken, den Chuck Palahniuk mag und der mit „Snuff“ ein neues Werk auf dem Markt hat, verweisen wir hier gerne auf eine Rezension bei →„SeattlePi.com“. Wenn auch der Besprecher nicht ganz glücklich ist: „This novel is more tedious than outlandish, and never rises above being mildly amusing in a few random parts.“

Noch ein Blick in den →„Independant“, wo „Bleeding Heart Square“ des auch hierzulande nicht unbekannten Andrew Taylor eine sehr positive Rezeption erfährt: „It is a rich novel with a serious political dimension, evoking scenes which, though chronologically recent, seem to belong to a vanished world.“

Ach ja. Und wer ist 100 geworden? Die Antwort → hier.

2 Gedanken zu „Auch der Freitag ist nicht frei von Krimis“

  1. Und hier der versprochene Link zu Pieke Biermanns Rezension von Chabons „Jiddischen Polizisten“ beim →Deutschlandradio. Schon der Titel „Getrübtes Krimivergnügen“ deutet verklausuliert an, dass Piekes Krimivergnügen getrübt war: „Kaum ein Satz „fettfreie Prosa“ (das wahre Markenzeichen der „Handlers & Chammetts“), eine Witz-Arabeske jagt zwei andere. Nach fünfzig Seiten merkt man, dass Chabon eben doch unbedingt „mehr als Krimi“ will.“

  2. …in einem der Anfragen wurde angegeben, daß es Interesse gibt, mich zu finden (..wie finde ich den Burschenß) – der in Esslingen/Neckar Arbeitslose berät.

    Unter o.a. E-Mail Adresse bin ich zu erreichen !!

    PH

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