
Beginnen wir heute mit vier Hinweisen zum deutschsprachigen Krimiwesen. Der Weltenrest meldet sich dann am Nachmittag. Viel Bockmist, schlechter Wein, schlechter Fußball – und Gutes aus Finnland.
Was ist nur mit dem →„Wiesbadener Kurier“ los? Jetzt rezensieren die schon Krimis, die „Bockmist“ heißen und von Hugh Laurie stammen, dem „Dr House“-Darsteller. Keine Ahnung, wie die sich aufführen werden, wenn endlich das Debüt der Anobella-Darstellerin auf ihre Häupter niederkommt.
Dass Ines Thorn einen neuen „historischen Krimi“ fabriziert hat und aus diesem in einer Buchhandlung liest, wäre natürlich schon eine fette Schlagzeile für sich. Sehr ins Grübeln kam ich jedoch, als ich den vorletzten Satz des Berichts in der →„Hessisch / Niedersächsischen Allgemeinen“ las: „Eintritt: vier Euro, inklusive Wein oder Wasser der Weinhandlung Weinforum.“ Was muss das für ein Wein sein, für den man genauso viel bezahlt wie für Wasser? Oder was für ein Wasser, das zu Weinpreisen angeboten wird? DAS ist Krimi!
Entgegen anderslautender Gerüchte findet die diesjährige Fußball-Europameisterschaft nicht nur in Österreich, sondern auch in der Schweiz statt. Also gleich zwei Gastgeber, die desaströs und vorzeitig die Segel streichen werden. Die Zürcher machen gute Miene zum für sie bösen Spiel und bieten einen Rundgang an, der zu sämtlichen fußballrelevanten Orten ihrer Stadt führt, 90 Minuten dauert und von einem →Krimihörspiel begleitet wird, das man sich auf diesem Fußmarsch via Kopfhörer reinziehen kann. Bemerkenswert an diesem Hörspiel von Beat Schlatter: Der Schweizer Nationaltrainer Köbi Kuhn spricht die Rolle des Schweizer Nationaltrainers Köbi Kuhn.
Nein, die Finnen sind wohl nicht bei der Fußball-Euro dabei. Dafür schreiben sie aber europameisterliche Kriminalromane. Matti Rönkäs „Bruderland“ ist das aktuellste Beispiel. Ob sich Horst Eckert für Fußball interessiert, wissen wir auch nicht. Aber er bespricht „Bruderland“ für den →„Focus“ und hat einen „grandios unterhaltsamen Krimi“ gelesen. Glauben wir gerne.