Die Blogrezension der Zukunft (Herbst 2009)

„… man fragt sich tatsächlich, was sich der Autor dabei gedacht hat! Dieter Paul Rudolphs „Arme Leute“ ist einfach nur eklig! Das Schlimmste jedoch: Der Autor schreibt „literarisch“! Man kann es nicht einfach so im Bus runterlesen, man wird zum Denken gezwungen! Mit Krimi hat das nichts mehr zu tun, das ist ja fast Literatur…“

dpr

Kommentare

Zwitscherl: Genau, ey. Voll die Scheiße, Mann! Sollte mans Klo runnaspüln. Abba echt, du!

Werner: Ich habe selten eine dümmere Rezension gelesen. Rudolph, seit „Menschenfreunde“ einer der anerkanntesten Autoren anspruchsvoller Kriminalromane in Deutschland, seziert in „Arme Leute“ den Körper einer Provinzstadt und kommt zu ebenso erschütternden wie wahrhaftigen Befunden. Das ist nicht „mehr als ein Krimi“, das ist Krimi der Zukunft, Krimi für Menschen mit Denkvermögen!

dpr: Das ist doch Quatsch! Ich will mich beim Krimilesen entspannen! Die Wirklichkeit hab ich jeden Tag selber, da muss ich doch nicht auch noch drüber lesen müssen!

Krimifanatiker: Ich finds auch zu gestelzt. Und die Sprache! Das hab ich zuletzt im Deutschunterricht gelesen, Alfred Döblin oder wie der hieß! Geh mir weg! Und Regionalkrimi soll das auch noch sein? Warum wird die Schloßkirche nicht näher beschrieben? Die ist doch architektonisch so interessant!

Kunigunde: Mir hat der Roman persönlich sehr gut gefallen. Ich lasse mich gerne intelligent unterhalten und habe auch nichts dagegen, einmal zum Nachdenken angeregt zu werden. Manchmal ein bisschen zu viel Sex, aber der gehört auch zum Leben! Und komisch ist es obendrein…

Usw, usf. Preisfrage: Hat der Verlag dem Rezensenten Geld gezahlt, obwohl er doch das Buch verreißt? Wenn ja: wofür? Siehe auch →hier Wer richtig antwortet, erhält den „Großen Augenauf am Band“ verliehen.

4 Gedanken zu „Die Blogrezension der Zukunft (Herbst 2009)“

  1. statt eigentlich anerkannte Kriterien einfach mit einem Minus zu versehen, muss der raffinierte faker vielleicht wirklich etwas opfern. Es muss weh tun. „Der Autor schreibt spannend und sein Text ist ein literarischer Hochgenuss. Doch über die Zeit der Wiedertäufer, in der seine Geschichte spielt, hat er keine Ahnung.“
    Oder: „Eine vertane Chance. Der schlechteste Film, den er je gedreht hat. Nur für Rolling Stones-Fans wahrscheinlich ein Genuss.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert