Wie bereits angekündigt, wurde soeben ein längeres Gespräch mit Else Laudan, Herausgeberin der Ariadne Kriminalromane im Argument Verlag, ins →Krimikultur: Archiv eingelagert. Aber nicht, um dort zu verstauben, das wäre nämlich sehr schade. Was im Krimijahrbuch locker über 15 Seiten gekommen wäre, wird Ihnen hier in sogar bebilderter Form präsentiert. Wir reden über den Zustand des „Krimimarktes“, das Aufklärerische im Genre, feministische Kriminalromane, Glanz und Elend der kleinen Verlage, das Affirmative und das Subversive, den Verlockungen des Erfolgs und warum man ihnen widerstehen sollte und, neben anderen Themen mehr, natürlich auch über die Ariadne Krimis selbst, die man, sollte man sie bisher noch nicht gekannt haben, spätestens seit den Kritikerhymnen für Lehmann, Geier, Scharsich und Co. auf der Rechnung haben muss.
Mit diesem Beitrag wollen wir beginnen, einen wichtigen Aspekt von „Krimikultur“ zu pflegen: das intensive Gespräch mit Autoren, Kritikern, Verlegern, Herausgebern und Lesern. Als nächstes folgen die ersten Ergebnisse der Aktion „Krimileseleben“, ein Fachgespräch mit einem bekannten deutschen Autor ist im Gange, und so kann es munter weitergehen. Wie immer der Aufruf: Interessieren Sie sich für Krimikultur! Wir laden Sie gerne ein, mit uns gemeinsam zu diskutieren. →Hier gibts nähere Informationen.
Da habe ich spannendere Fotos erwartet. Du weißt ja, wie Anobella Leser anlockt.
* gibt Tips für Werbung
Georg, das ist doch nun wirklich spannend, was Frau Laudan da zu sagen hat, da muss man doch nicht drunter rumalbern und schon gar nicht mit m i r…
wenn DAS Krimikultur ist, dann Hut ab, dann bin ich fast bereit, Geld zu spenden. Ich finde das Gespräch auch sehr interessant (fände es allerdings aus verschiedenen Gründen gut, die Fragen zu kürzen). Interessant, da hier ein Gegensatz aufgebaut wird zu einer „Idee“ des Genres, die materiell mächtiger ist. So mächtig, dass viele Leute zwar gerne meckern über die Gesetze des Marktes und welche Krimis er fördert, sich letztlich aber einreihen. Da ist es wunderbar, inspirierend und Mut machend etwas anderes zu hören und nicht mühsam danach suchen zu müssen.
wobei bei solchen Handreichungen an interessierte Autorinnen auf der Ariadne-website wieder Ernüchterung aufkommt. „Unsere Plots sollen nicht auf der glatten Oberfläche einer heilen Welt spielen, die nur durch das Verbrechen kurzzeitig in Aufruhr gerät, vielmehr suchen wir im Genre Krimi vor allem die Möglichkeit, herrschende Verhältnisse in ihren lebensfeindlichen Konsequenzen zu zeigen.“
Imo ist in einem guten Roman nichts gesetzt.
Stimmt. Gesetzt ist nichts. Auch nicht in Ariadnekrimis. Obwohl Frau Lehmanns letzter ja in einem wahrhaft lebensfeindlichen Milieu angesiedelt ist: dem Mond. Wie so oft ist hier die Praxis der Theorie längst enteilt…
bye
dpr
apropos Mond. Ich habe gesehen, dass der Argument Verlag sich vor einigen Jahren auch mal für „SF“ engagierte, sie aber, was ich gut finde, als „Speculative Fiction“ oder auch „Social Fiction“ verstand. Die Buchreihe scheint eingestellt worden zu sein, oder weiß vielleicht jemand etwas anderes?