Frauen. Sie denken anders, lieben anders, schreiben anders und fahren anders Auto. Anders als die, aus deren Rippen sie entstanden sind. Daran hat man sich im Laufe der Evolution gewöhnen müssen und eigentlich klappt das Zusammenleben trotz aller Widrigkeiten recht gut, manchmal jedenfalls. Aber jetzt: Könnte es sein, dass Frauen auch anders Krimis lesen? Und, natürliche Konsequenz, auch anders rezensieren?
Es scheint so. Wie sonst wäre zu erklären, dass der Debütkrimi von Bohnet Pleitgen, „Freitags isst man Fisch“, zwar von Reinhard Jahn und dpr ausdrücklich gelobt, von den Fachfrauen Kristine Greßhöner („Krimikiste“) und Henny Hidden („Frauenkrimi“) indes als →langweilig empfunden wird? Was läuft hier schief, läuft hier überhaupt was schief? Pikanterie am Rande: Bohnet Pleitgen (Mutter und Sohn übrigens) veröffentlichen bei Ariadne, dem Frauenkrimiverlag. Frauen schreiben über Frauen – für Männer? Ist das der neue Trend?
Wir von wtd werden diesen unerhörten Verdacht jedenfalls genauestens verfolgen und unsere Erbsenzähler in die weite Krimiwelt hinausschicken. Da ja gerade bei der Krimicouch meine „Armen Leute“ von einer geschlechtlich bunt gemischten Schar öffentlich gelesen werden, dürfte am Ende auch unter dem Aspekt „Ja, rezensieren Frauen wirklich anders?“ einiges an Erkenntnissen harren. Doch wir wollen nichts übereilen und warten auf die wissenschaftliche Auswertung. Eine Warnung sei dennoch erlaubt: Frauen, entfernt euch nicht noch weiter von den Männern! Lest wie sie! Dann könnt ihr nichts falsch machen. Wie beim Autofahren beispielsweise.
Lieber dpr,
bei einem solchen Frauenthema kommt mir gleich „Stricken“ in den Sinn und von dort ist es bis zur „Masche“ nicht mehr weit.
Nun beklagt sich der werte Herr Wörtche auf seinem neusten Leichenberg darüber, dass ihn die „Masche“ der Frau Vargas nervt. Bedauerlicherweise erklärt er allerdings nicht, wann ein eigener Stil zur „Masche“ wird bzw. wie sich das eine vom anderen unterscheidet. Ebenso bleibt unerwähnt, wieso ihn diese Masche der Frau Vargas erst jetzt nervt, während die Masche des Herrn Ani seinen Nerv offenbar immer noch nicht getroffen hat. Ist das vielleicht die typisch deutsche „Romy-Schneider-Gedächnis-Masche“, erst jemanden zu hypen, um ihn dann „vom Olymp“ runterzuschießen?
Als staatlich anerkannter Wörtche- und Frauenversteher kannst du mir da doch sicherlich weiter helfen!?
Gruß
thomas
Oh, mein Lieber, das sind jetzt aber allerletzte Fragen, die dir nur der Schöpfer des Krimis resp. sein Stellvertreter auf Erden beantworten kann. Als Autor ärgert man sich natürlich über das Maschengedöns. Einerseits wird ein „individueller Schreibstil“ verlangt, wenn man ihn endlich hat, ist er „Masche“. Dabei könnte alles so einfach sein: Wenns passt, dann passts halt, und wenn nicht…
bye
dpr