„Call Of Duty 4: Modern Warfare“ war mit „13 Millionen abgesetzten Exemplaren das meistverkaufte Ego-Actionspiel aller Zeiten“, freut sich die Presseabteilung bei Activision. Insofern sind die Erwartungen an den Nachfolger nicht gering — und bereits mehr als übertroffen. Fast fünf Millionen Exemplare wurden allein am ersten Verkaufstag in Großbritannien und den USA abgesetzt.
Da kommt man allerdings ins Grübeln, ob all der internationalen Gamer, die in der in der Presse viel diskutierten Flughafenszene vielleicht im Auftrag des russischen Terroristen Vladimir Makarov doch spontan auf unzählige unschuldige Zivilisten schießen und damit ein beispielloses Massaker am Bildschirm anrichten. Hierzulande ist „Modern Warfare 2“ zurecht erst ab 18 Jahren freigegeben. Zudem ist das Spiel sofort beendet, würde man auf Zivilisten schießen – vorausgesetzt, man ist so skrupellos. Hierzulande wird die Skrupellosigkeit umgehend bestraft; anderswo muss das Gewissen bemüht werden.
Abgesehen von den schockierenden, viel zu realistischen Szenen am Flughafen, die sich die Spieleentwickler Inifinty Ward hätten sparen können, ist „Modern Warfare 2“ ein atemberaubendes, rasantes Spiel, in das man regelrecht hinein gesaugt wird und dessen Handlung den Spieler im Nu mitreißt. Die Kämpfe in den brasilianischen Slums, den Favelas von Rio de Janeiro, sind ebenso anspruchsvoll und spannend, gleichfalls brutal, wie der Bodenkrieg, der plötzlich an der Ostküste der USA ausbricht. Schließlich ist bei „Modern Warfare 2“ der alte Klassenfeind der USA wieder auferstanden: der Ostblock, genauer gesagt: Russland.
Ungewohnt ist übrigens, dass man für jede Aufgabe immer wieder in eine neue Rolle schlüpft, sprich eine andere Charaktere der Task-Force 141 spielt. Gespenstisch ist wiederum, dass man zum Erfüllen einer Mission auch sein Leben lassen muss.