Huh, was sind die Leute auf dem Cover in schummriges Licht getaucht… Zumindest die hinter James Last. Vielleicht eine Pyjama Party. Nur James Last darf wieder nicht mittanzen, weil er gerade posieren muss.
Eine sehr softe Platte. Hat man so gefeiert, nach dem Olympia-Attentat? Na, bei „Get it on“ röhren dann die Gitarren doch ganz schön. Und auch im Hard-Rock-Teil aus „Immigrant Song“ und „Strange kind of woman“. Oh ja, und mit „Hey Willy“ geht´s dann auch rockig weiter.
Aber weite Strecken mit „Butterfly“, „Never ending song of love“, „Rainy days and mondays“ sind wirklich sehr leise plätschernd und eher leise beschwingt. Nicht, dass es irgendwie störend wäre. Es fällt nur auf.
Doch, es swingt. Es ist fröhlich. Aber es ist eine diskrete, unaufdringliche Freundlichkeit. Nicht diese schmetternde Euphorie. Die Übergänge sind perfekt. Eins gleitet ins andere über. Vielleicht ist es auch einfach nur die Müdigkeit nach Olympia. Wochenlang hat man geprobt, vorbereitet, vorgefeiert. Dann kam das große Ereignis mit Riesentamtam. Dann kamen die Terroristen. Und dann fielen alle in ein großes Loch. Ja, ich glaub, das ist hier das vertonte Loch. Eine süße Lethargie. Wie ein Schleier, der sich auf alles legt. Vielleicht hat´s während der Aufnahmen auch nur dolle geschneit. Und diese Stimmung hat dann unwillkürlich Einzug im Studio gehalten. Es klingt schon ein bisschen schallgedämpft, muss man sagen.
Naja, aber wie es wirklich war – fragt ihn doch selber, den James Last. Was zerbrech ich mir hier den Kopf?
Es sind übrigens auch wieder ein paar Last-Eigenkompositionen drauf: Ten Bananas, One Day. Die, hüstel, räusper, muss man nicht wirklich haben. Und auch nicht kennen. Aber – das ist noch was: ein Intro. Eine Non Stop Party mit einem Intro! Das gibt´s ganz selten. Und nun sind wir mal ehrlich: für Intros, Fanfaren, Indikative ist James Last nun wirklich der beste Mann. Niemand kann so toll eröffnen wie er. Niemand hebt so wunderbare, flotte, bunte Vorhänge.
Wenn man mir was Gutes tun will, packt man mal all die tollen Intros (wie auch zum Beispiel von der „James Last live“) auf einem Longplay zusammen. Non Stop Intro 1. Wahrscheinlich kann ich im November im Konzert nach fünf Minuten aufstehen und gehen. Das Beste hab ich dann gesehen.