Ein Riss geht durch Krimideutschland. Kann man die Qualität eines Kriminalromans nach „objektiven“ Kriterien beurteilen? Was ist von Ratgebern zu halten, die dir versprechen, auch DU seist in der Lage, einen „verdammt guten Krimi“ zu verfassen? Die Wogen gehen hoch, die Krimiblogs werden zu Schlachtfeldern. Grund genug für die Besonnenen aus der HINTERNET-Redaktion, mäßigend und belehrend einzugreifen.
Die Vorgeschichte ganz kurz: In seinem →Nachtbuch hat sich Ludger Menke über das Gebaren der Jury bei der Vergabe des „Glauser“, eines der ebenso wenigen wie wichtigen Krimipreise, mokiert. Vor allem die Begründungen fanden nicht seinen Beifall. Sie seien zu subjektiv, ergo nicht nachvollziehbar, und es fehle allgemein an einem Instrumentarium, die Qualität eines Buches zweifelsfrei festzustellen.
Dieses Verdikt hat einige der angegriffenen Juroren ihrerseits zu teilweise heftigen →Reaktionen provoziert. Sie pochten auf ihre Subjektivität und wiesen die Forderung nach einer wie auch immer gearteten →Objektivität in das Reich des Unmöglichen.
Ganz schön verfahren. Das Dilemma „subjektiv / objektiv“ ist seit Platons „Höhlengleichnis“ mit das bestimmende in der Philosophie, und genausowenig wie ein Henker ein Blumenstrauß ist, kann ein Krimiblog ein Philosophieseminar sein. Dennoch: Bildung tut not, und wir von HINTERNET haben seit zehn Jahren die allgemeine Volks- und die spezielle Leserbildung als höchstes Ziel neben der Geldvermehrung auf unsere Fahnen geschrieben.
In unserer Crime School wollen wir deshalb in den nächsten Wochen in kleinen, handlichen Lektionen ergründen, ob es überhaupt verlässliche Kriterien gibt, ein Buch (einen Krimi) zu beurteilen und, das ist der Clou, in multimedial von mir höchstpersönlich professionell aufbereiteten Lerneinheiten einige Kompetenzen stärken, die sowohl für das Schreiben als auch für das Lesen von Kriminalromanen von Bedeutung sind.
Es beginnt am Montag mit ersten theoretischen Überlegungen zum Lesen und Schreiben an sich. Dann folgt ein interaktives Spiel zum Gedächtnistraining (mit Hiscore!), denn nichts braucht ein Autor / Leser von Krimis notwendiger als ein gutes Gedächtnis. Es ist immer wieder peinlich zu lesen, dass gewisse Autoren auf Seite 123 nicht mehr wissen, wie sie zwischen den Seiten 3 und 24 ihren Plot entwickelt haben.
Wie jede vernünftige Schule, so endet auch die Crime School selbstverständlich mit einer Abschlussprüfung. Wer sie besteht, erhält ein Diplom, das ihm auf dem Arbeitsmarkt gewiss von Nutzen sein wird. Der Schulbesuch ist natürlich kostenlos. In euren Schulranzen gehört jedoch der famose Shockwave-Player , ohne den die Wiedergabe der multimedialen Lerneinheiten nicht möglich sein wird. Am besten, ihr installiert ihn bei Bedarf gleich, so ihr das nicht schon getan habt, um die animierten Kapitel des neuen Kultkrimis →“Das Promimassaker“ zu genießen.