Es hätte so nett werden können. Im Rahmen des „Jahres der Geisteswissenschaften“ hat die EU das Programm „Royalties Exchange“ aufgelegt. Und das geht ungefähr so: Hat etwa Astrid Paprotta einen neuen Krimi geschrieben und dpr ein Büchlein über Astrid Paprotta, dann erhält A.P. die Honorare aus dem Paprotta-Büchlein und dpr kann sich über die fetten Einnahmen freuen, die ein Paprotta-Krimi aber allemal abwirft. Sollte man meinen. Tja. Dumm gelaufen.
Denn was muss ich heute morgen bei Amazon feststellen? „Feuertod“, der neue Paprotta, dümpelt irgendwo um Rang 440.000. „Die Zeichen der Vier. Astrid Paprotta und ihre Ina-Henkel-Kriminalromane“ hingegen um Rang 33.000 (gestern sogar um Rang 16.000).
Na gut, „Feuertod“ ist noch nicht lieferbar, im Gegensatz zu „Zeichen der Vier“, das →hier bestellt werden kann. Eigentlich sollte ich das ja jetzt nicht sagen, sondern lieber, wo man „Feuertod“ vorbestellen kann. In einer Buchhandlung Ihres Vertrauens, zettbe. Aber ich gönne Astrid natürlich die erhöhten Einnahmen. Die Frau lebt in Frankfurt, wo du nicht einfach für 10 Euro bei ALDI deinen Wocheneinkauf machen kannst wie hier im Saarland.
Und dennoch. Mit dem „Jahr der Geisteswissenschaften“ war doch irgendwie was anderes gemeint, gelt? Dass man auch mal so’n bisschen die Sekundärliteraten beleuchtet, wo die doch sonst immer nur im Dunkeln munkeln. Jedenfalls: Noch einmal lasse ich mich auf solche Spielchen nicht ein. Nicht im „Jahr der Geisteswissenschaften“.