Vorläufige Thesen zur Natur des Verarschens

„Und bei manchem Autor fragt man sich, ob er es mit seinen tiefsinnigen Sprach-Flachlandkrimis ernstmeint oder ganz und gar absichtsvoll sein Publikum verarscht…“

Eine existentielle Frage bei Kaffee und Fieber (statt Kuchen): Kann man das überhaupt? →Publikum verarschen? Ich meine: Verarschen, das heißt doch: Jemandem ein X für ein U vormachen und er merkts nicht.
Also: Herr X., sagen wir mal, schreibt ein flaches Buch und sagt sich: Für meine Leser ist das flach genug, die merkens gar nicht. Die verarsch ich jetzt mal. Und dann merken sie das wirklich nicht. Hat er sie dann verarscht? Oder ihnen nur das gegeben, was sie wollen? Funktioniert so nicht der Literaturbetrieb? Wenn die Leser dann sagen: Super Buch, obwohls ein Flachbuch ist? — Wären sie nicht nur dann verarscht, wenn sie MERKEN würden, dass sie einer verarschen will? Und ist man eigentlich verarscht worden, wenn man es merkt? Oder wenn man etwas übernimmt, ohne es nachzuprüfen? Also z.B. sagt, uh, der X. schreibt toll, aber ich les nix von ihm… aber dann ist man ja auch nicht verarscht, jedenfalls nicht so, wie es der Autor gewollt hat… aber wann dann überhaupt?

Mein Gott, was für ein komplizierte Welt hättest du erschaffen, wenn’s dich denn gäbe…

3 Gedanken zu „Vorläufige Thesen zur Natur des Verarschens“

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