Frauensachen?

Ich bin ja skeptisch, wenn es wieder einmal heißt, Frauen schrieben anders als Männer. Anders? Wie anders? Und der Hirnforschung traue ich, bei allem Respekt, in Sachen Literaturbetrachtung nicht über den Weg. Aber jetzt bin ich doch ein wenig ins Grübeln gekommen…

Zwei Werke nämlich beschäftigen mich seit einigen Tagen, Romane von Frauen. Der eine, Selma Mahlknechts „Es ist nichts geschehen“, gehört zwar strenggenommen nicht zum Genre Kriminalliteratur, verwendet aber einige seiner Techniken und ist deshalb als mögliche Zulieferung neuer Ideen interessant. Der andere, „Warten auf Poirot“ von Nora Miedler, verrät schon im Titel, dass er explizit Krimi sein will. In beiden Texten geht es jeweils um eine Gruppe von Frauen und ihre Interaktionen. Und das ist nun wirklich hier wie dort so gemacht, dass ich mir nicht vorstellen kann, ein Mann würde in ähnlicher Weise verfahren.

Woran liegt das? Ist es von Natur aus „frauenspezifisch“ oder einfach ein Resultat der Sozialisation? Gibt es Konstellationen, die nur Männer so und nicht anders beschreiben könnten? Gibt es wohl.

Aber darf – kann – ein Mann solche Texte überhaupt adäquat lesen, gar rezensieren? Nun, es sei versucht. Demnächst beginnen wir mit Selma Mahlknecht. Und die Frauenkrimiwochen gehen weiter… Monika Geier wartet, und soeben ist Fred Vargas ins Haus gekommen.

dpr

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