Der Chef ist sauer. Gerade Seite 108 in die Tastatur gekloppt (noch keine einzige vernünftige Sexszene! Was ist mit dem Chef los? Wird der alt? Müssen wir ihm die kleinen blauen Pillen untern Weihnachtsbaum legen?) und dann zur Entspannung die Alligatorpapiere gecheckt und →das da gelesen:
„…und ich merke jetzt, dass ich bei der Produktion des Podcasts ein paar längere Erzählpassagen mit Musik unterfüttern muss, damit es dem Hörer nicht zu langweilig wird.“
Heißa, da hat er geflucht! Jetzt auch noch Podcast, weil die Biester nicht mehr lesen wollen! Und Musik, damit sie beim Zuhören nicht einschlafen! Und dann muss man ihnen wahrscheinlich auch noch via Twitter kleine Aufmunterungen schicken: Halt durch, Hörer! Gib nicht auf! WIrd gleich spannender!
Was ist das nur für eine Welt, murmelt der Chef und sieht uns fragend an. Na, wir wissens doch auch nicht! Wir sind doch nur kleine Zwangspraktikantinnen! Der Chef grübelt. Musik? Welche Musik würde denn zum neuen Romänchen passen? Kinder- und Weihnachtslieder, hm. Er wird immer saurer. Nächstens dann wahrscheinlich dürfen Hörbücher nur noch mit erläuternden Flash-Filmchen ausgeliefert werden, damit sich das Ganze wie Fernsehen anfühlt. Kann ich ja gleich einen Tatort schreiben! Ach, leckts mich doch!
Ja, so ist er. Manchmal. Eigentlich immer. Aber wir lieben ihn trotzdem. Wir wissen schon, warum…
Ljuba und Natascha, diensthabende Zwangspraktikantinnen
Dringender Rat an Chef: Bitte jetzt aber NICHT irgendwas „mit Sexszenen unterfüttern“!!!
Bringt nur rote Ohren – H.Humbert
Regel Nr. 4 für Autoren (imo): Kein Neid auf die Applausbekommenden.