Geiz-TV ist doof

Nicht alles, was im Fernsehen gesagt wird stimmt. Das gilt nicht nur für die Heerschar der Irak-Krieg-Experten, sondern auch für die Werbung. Geiz ist nicht geil und schon gar nicht sexy. Das hat sich noch nicht bis in die Redaktionsräume des Privatfernsehens herumgesprochen und so füllt man dort die Lifestyle-Sendungen und „journalistischen“ Gemischtwarenläden mit tollen Beiträgen über die verlockenden Möglichkeiten, hier und dort Cents über Cents einzusparen.

Da sieht man ein Pärchen, das schon am frühen Morgen in die Waschanlage fährt, dann ein super-lecker-billig-Frühstück einpfeift, und sich nach dem Freibad noch schnell die Haare schneiden läßt (als Bonus gibts noch ein paar Brezeln und ’n Saft). Und kaum ist der Tag halb rum haben die beiden Dutzende von Euros gespart. Ok, wären sie zuhause geblieben oder zur Arbeit gegangen hätten sie sich auch noch die ganzen Ausgaben für Frühstückbrötchen, Kaffee, häßliche Frisuren und Whirlpoolplantscherei sparen können.

Dann war da noch der Geizexperte, der alle Tricks kennt, wie man möglichst sparsam durchs Leben kommt. Besonders geeignet dafür das Internet über das er sich überall Gratisproben ordert. Da landet dann auch eine Testpackung Hundefutter im Briefkasten. Hm… Spätestens aber wenn man den Herrn seine Teebeutel – zwecks Zweit- und Drittverwendung – zum Trocknen aufhängen sieht weiß man: Geiz ist spießig.

Und wenn man dann noch sieht, wie er sich im Supermarkt an einem Promostand mit Mandarinen- und Apfelstücken satt ißt hat man Gefühl, das sollte eher in einer der Nachmittagstalkshows abgehandelt werden. Vielleicht „Dr. Verena Breitenbach: Hilfe, unser Sohn hat eine Geldallergie“.

Faszinierend allerdings, dass Gustaf Geiz sogar eine Freundin hat. Da wäre doch wirklich noch Einsparpotential,oder?