In der Popmusik gibt es nichts Neues mehr, dieser Satz ist so banal, wie meist wahr. Häufig liegt es noch nicht einmal am Wollen und am Können der Musiker, sondern eher an den Marktgesetzen. Will man kommerziellen Erfolg haben, muß das Produkt vergleichbar, in Schubladen sortierbar sein und für den Kunden einen hohen Wiedererkennungsgrad haben. Ist die Platte trotzdem clever gemacht, dann stört dies auch die ehrliche Seele eines kritischen Vielhörers nicht. Nehmen wir beispielsweise die Plagiatmeister von Oasis, die es mit solchen Methoden schafften sich für eine Weile in unseren Herz hineinzuschmeicheln. Einen Hit kann man als Rechtfertigung für Diebstahl gelten lassen.
Die Hooblers lassen sich bei ihrem Album „Can You Do This?“ allerdings auf ein falsches Spiel ein, sie entlehnen Songstrukturen aus musikalischen Kapiteln, die so nicht zusammengehen. Prägend bei den Hooblers ist die Stimme von Sänger und Songlieferant Mike Grier, die sehr nach Neil Young klingt und auch danach klingen soll, was ein Fluch ist, weil die Band und auch die Songs mit dieser Referenz nicht mithalten können. Desweiteren ist auffallend, daß der Schlagzeuger für die Songs zu schnell und zu hektisch spielt und sich der Gitarrist ziemlich gerne spielen hört und sich dabei ziemlich gut findet. Während man über die Ähnlichkeit der Stimme noch hinwegsehen könnte, dafür kann der gute Mann ja nichts, gibt es für die resultierende Langeweile keine Entschuldigung.
Auch hier gibt es wieder den obligaten Hidden Track, diesmal die traditionelle Variante, die nach Verzögerung (30 Sekunden bis 15 Minuten) nach dem vermeintlich letzten Song plötzlich einsetzt und einen herzinfarktverdächtig aus dem Schlummer reißt. Durch diesen Trick verlängert sich die Gesamtspielzeit der Platte um gute 10 Minuten und spiegelt auch hier etwas vor, was sie in Wirklichkeit nicht halten kann.
The Hooblers: Can You Do This
(Blue Rose Records)