Sieben Jahre nach seinem mysteriösen Verschwinden, die Erde datiert auf 2047, taucht der Prototyp des Forschungs-Raumschiffes „Event Horizon“ unversehens im Nebel des Neptun auf. Sofort rasen Captain Miller (Laurence Fishburne) und seine Emergency Crew mit ihrem Weltraumkreuzer „Lewis & Clark“ an den Ort des Geschehens, um mögliche Überlebende zu bergen.
Mit an Bord befindet sich auch der Wissenschaftler Dr. William Weir (Sam Neill), der den verlorengegangenen All-Cruiser einst entwickelt hatte. Er weiß der alles andere als begeisterten Mannschaft denn auch zu berichten, daß die „Event Horizon“ mitnichten einfach verschwunden ist. Vielmehr war das Schiff mit einem einzigartigen Gravitationssystem ausgestattet, das es zum schnellsten Feger des gesamten Universums machen sollte. Leider mußte der damalige Kommandant den bunten Vitesse-Knopf unbedingt drücken und hinterließ daher gerade noch ein paar grauenerregende Funksprüche, die sich nun auch die Besatzung der „Lewis & Clark“ mit ungutem Gefühl anhört.
Als das Team ihr Ziel erreicht, findet es ein friedlich treibendes und scheinbar unbemanntes Raumschiff. Erste Begehungen verheißen allerdings nichts Gutes, denn die Bio-Monitore verweisen auf anormale Daten und auch herumliegende Körperteile deuten nicht eben auf ein friedliches Ende der ehemaligen Crew hin. Eine Warnung ist das dem Captain und seinen mutigen Damen und Herren in outerspace aber nicht – man bleibt noch ein wenig und macht selbst Bekanntschaft mit einem Phänomen, das die Psyche seiner Opfer benutzt, um zu töten.
Mit dem Vorsatz, einen Science Fiction-Horror-Psycho-Film abzudrehen, ist der englische Regisseur Paul Anderson („Shopping“, „Mortal Kombat“) an sein drittes Werk herangegangen. Während teils sehr nette Special Effects eingesetzt werden – z.B. für eine aufwendig animierte Reise von der Erde ins All – und auch die kathedralen-ähnlichen Räume der „Event Horizon“ beeindrucken, muß man sich fragen, ob kein Geld mehr für die restliche Ausstattung übrig war. Da sitzen Fishburne & Co. an einem ganz normalen Schaltknüppel(!!!) mit 08/15-Sicherheitsgurten in ihrem Shuttle, was manchem Startrekkie sicherlich einen Schauer über den Rücken laufen lassen wird. Damit wäre auch das Thema „Horror“ abgehakt, denn die Grausamkeit der niemals sichtbaren Energie, die das Raumschiff offensichtlich aus einer anderen Dimension mitgebracht hat, erschöpft sich darin, ein Crew-Mitglied nach dem anderen mit dessen Alpträumen zu konfrontieren, was teils lethale Folgen hat.
Fans von Laurence Fishburne sowie Freunde leichter Splatterszenen dürften sich bei „Event Horizon“ vergnügen. Ansonsten erweist sich jedoch wieder, daß der Griff zwischen die Genres oft genau ins Klo führt.
Event Horizon - Am Rande des Universums Regie: Paul Anderson Darsteller: Laurence Fishburne, Sam Neill, Joely Richardson