Ich bin ein Popkomm-Veteran. Einer der schon auf der ersten Messe 1989 in Düsseldorf mit dabei war (wie ich die Popkomm miterfunden nicht verhindert habe, erzähle ich mal an anderer Stelle). Die zweite Ausgabe fand in Köln statt und war schon nicht mehr so indie-kuschelig.
Ab jetzt gab´s bei der Anmeldung ein goodie bag, in dem der aufgeschlossene Musikjournalist neben dem Katalog die ein oder andere Promo-Themen-CD („Finland rocks“, „Deutschland nicht“) und den ein oder anderen Werbe-Gimmick fand. Aus dem heutigen Beispiel hätte man auch gut ein Bilderrätsel basteln können:
Damals hielt ich eine Packung Ohropax bei einer Musikmesse mit hunderten von Liveauftritten für eine selbstironische Geste. Heute denke ich, dass es eher ein Menetekel für die Entwicklung einer Veranstaltung war, bei der die Musik immer mehr hinter dem Business zurückzustehen hatte. Wenn Wirtschafts- statt Kultusminister die Eröffnungsreden halten, kann man ahnen, wohin die Reise geht.
Man sieht, dass ich in den fast zwei Jahrzehnten nie das Verlangen nach den Diensten der Firma Ohropax hatte. Obwohl es doch so viele Einsatzorte dafür gäbe. In den Ohren von Eltern Geige übender Kinder. In den Ohren hauptstraßenlärmgeplagter Stadtbewohner. In den Ohren von Landbewohnern, die sommers früh vom Zwitschern hunderter randalierender Vögel vor ihren Fenstern aufgeweckt werden. In den Ohren verkaterter Bundestagsabgeordneter, wenn Birgit Homburger ans Rednerpult tritt.
Wer jetzt gerne was auf die Lauscher hätte, melde sich unter dem Stichwort „Simon & Garfunkel“.
Was: | 1 Paar Ohropax |
Wohin | |
Ersparnis: | 3g |