Es gibt so Phänomene, die kapiert man nicht. Da dümpelt ein Super-Song – nämlich „Dy-na-mi-tee“ von Ms. Dynamite – am unteren Ende der Charts rum und kommt einfach nicht viel höher als Platz 81. Dafür ist ein total doofes Teil wie Khias „My neck, my back“ auf Platz 37. Wie geht das? Ich kann doch nicht einen solch exklusiven Geschmack haben, dass nur mir Ms. Dynamite gefällt! Mensch Leute, das ist momentan einer der besten Songs, die überhaupt in den Top 100 sind. Der gehört mindestens unter die ersten zehn!!!
WeiterlesenAutor: Katja Preissner
Die Top Ten vom 2.12.2002
- “Hey sexy lady” Shaggy
Wow. Der Mann, dessen Stimme selbst den Tiger alt aussehen lässt, entert die Top Ten. Mit einem vergleichsweise spartanischen Song, der dem Sexprotz allerdings wieder auf den Leib geschneidert ist. Diesmal als smoother Latin-Track, mit Trompete und Kastagnetten. Unwiderstehlich.
WeiterlesenChartskritik 2.12.2002
Danii Minogue, Driftwood, Cosmic Gate, DJ Sammy DP – nur ein kleiner Auschnitt einer ganzen Pest von aktuellen Billig-Techno-Tätern. Hier sollte mal der Jugendschutz einschreiten. Ich will nicht intolerant sein, aber so was braucht doch wirklich kein Mensch. Das musikalische Pendant zu gebrauchten Taschentüchern, Sex-Hotline-Spots und verschimmeltem Toastbrot…
WeiterlesenDie Top Ten vom 25.11.2002
- “Tonight and forever” B3
Die drei schlimmen B´s: Ballad, Beach und Boygroup. Kleine-Mädels-Kuschelmusik mit obligatorischem Strand-Video. Uah.
WeiterlesenChartskritik 25.11.2002
Hätte nicht gedacht, dass es noch schlimmer kommen könnte als Nelly. Ging aber dann doch. Der Steuer-Song auf Nummer 1. Da geht mir doch das Messer in der Tasche auf. Für ein Land, in dem trotz vier Millionen Arbeitsloser niemand auf die Straße geht, leider nur konsequent. Da kann sich Herr Schröder – trotz des scheinheiligen Gejammeres seiner Frau – doch nur ins Fäustchen lachen. Mehr Widerstand als eine Lachnummer in den Charts hat er nicht zu erwarten, und das wird er zu interpretieren wissen. By the way, noch ein Wort zu seiner Frau: von einer ehemaligen BILD-Journalistin verbitte ich mir jegliche Belehrung über die Verantwortung der Medien!
WeiterlesenDie Top Ten vom 18.11.2002
- „(Crack it) Something going on“ Bomfunk MC´s feat. Jessica Folcker
Alte und neue Nummer 10. Der alte Frida-Hit, zum 08/15 Billig-Techno-Song aufgemotzt. Langweilig. Aber vielleicht ein Anstoß, noch mal das Original rauszukramen? Mal ganz ehrlich, solche Sachen fehlen doch immer, wenn die Popmusik der 80er gefeiert wird. Alles, was vor ´83 war, wird auf unglaubliche Weise diskriminiert. J´accuse!
WeiterlesenChartskritik 18.11.2002
So ´ne Chartskolumne ist was Feines, denn sie macht das Leben aufregender. Die ganze Woche bin ich schon gespannt, was sich tut. Es ist fast wie ran-Gucken. Und ich werde furchtbar böse, wenn der Chefredakteur aus den Top Ten zitiert, bevor ich sie geguckt hab. Denn ich spar mich ja bis sonntags auf. Dann sitz ich mit Schwitzehändchen vorm Fernseher und hoffe, dass Jeanette endlich Nummer 1 wird. Oder dass Christina Aguilera von Sechs auf Hundert fällt. Und dass mal kein Lied mit Techno-Bass und hochgepitchten Stimmen zu hören ist.
WeiterlesenDie Top Ten vom 11.11.2002
10. „(Crack it) Something going on“ Bomfunk MC´s feat. Jessica Folcker
Der alte Frida-Hit im 0815-Billig-Techno-Gewand. Natürlich mit Rapper und Sänger, zwischengestreuten Computerstimmen und harten Gitarren. Langweiliges Video.
WeiterlesenChartskritik 11.11.2002
Teil 1 der neuen Charts-Kolumne also. Dachte erst: super, war ja früher schon Charts-süchtig. Außerdem bin ich top qualifiziert: mein Musikgeschmack ist legendär schlecht. Und irgendwas aus den aktuellen Top Ten hab ich eh immer im CD-Regal. In diesem Fall ist es die frisch gestürzte Nummer 1. Die neue Nummer 2 also. Aber dazu später.
WeiterlesenAlice Schwarzer – Romy Schneider. Mythos und Leben
Oft ist es eine Unverschämtheit, wenn der Name des Autors genauso groß geschrieben ist, wie der Name des Buches. Vor allem wenn es eine Biographie ist. Ziehen wir die Tatsache ab, dass der Name „Alice Schwarzer“ schon der Werbewirksamkeit wegen so groß geschrieben ist, ist es trotzdem in Ordnung. Und sehr ehrlich: denn es verhehlt erst gar nicht, dass die Person Romy Schneider durch die subjektive Brille Schwarzers gesehen wird.
WeiterlesenColdplay: A rush of blood to the head
In der aktuellen Traurigkeitsliga rangieren Coldplay auf Platz zwei. Vor den kuscheligen Travis, aber hinter den herzzerreissenden Starsailor.
Was ist nur in die Briten gefahren? Große Gefühle und die Last der ganzen Welt – allein auf den Schultern von schmächtigen Gitarrenspielern.
Obwohl, so allein sind sie gar nicht. Auch Coldplay nicht. Im Studio hat ihnen jemand eine starke Wand aufgebaut. Eine akustische Männerbrust sozusagen. Aus viel, viel Technik. Dezente Synthesizer-Schwaden pumpen den Sound zusätzlich auf. Und helfen mit, dass der blitzblanke Klang trotzdem warm klingt.
WeiterlesenDie Welttraumforscher: Die Zivilisation der Farben
Wenn Paul McCartney zuviel gehascht hat, dann hat er wahrscheinlich solche Musik komponiert: fröhliche Psychedelic-Liedchen. Leider hatte er immer Menschen an seiner Seite, die verhindert haben, dass allzuviel davon auf Platte kam: erst der genialische Lennon, dann die langweiligen Wings. Aber gottseidank gibt es ja die Welttraumforscher.
WeiterlesenTocotronic: Tocotronic
Die Songs sind wieder straffer geführt, aber immer noch gelassen. Der Gitarren-Synthie-Mix ist ausgewogener als beim letzten Album, die Texte kryptischer denn je, und Sehnsucht liegt in der Luft.
(8 Fritten)
Tocotronic: Tocotronic
L'age d'or
Peppy Jones: Androidenphilosoph
Eine pausbäckige Sonne mit blauen Kulleraugen auf dem Cover? Alarm! Sowas hat man in den 70ern als Flicken auf Kinderhosen genäht. Und auf CD-Covern kann das auch nichts Gutes bedeuten. Ein neues Kindermusical von Peter Maffay? Schlimme Schwurbel-Psychedelia? Oder halt irgendwas Selbstgebasteltes?
WeiterlesenGiant Sand: Cover Magazine
Robbie Williams hat´s getan. Tom Jones hat´s getan. Metallica haben´s getan. Und jetzt auch Giant Sand. Möglich, dass jeder Musiker irgendwann auf die Idee kommt: ein Album nur mit Coverversionen.
Die Palette der amerikanischen Wüstenrocker ist besonders bunt geraten: Neil Young und X neben Goldfrapp und Sonny&Cher, Black Sabbath und Nick Cave neben Johnny Cash. Die Klassiker „Fly me to the moon“ und „King of the road“ sind auch mit drauf. Und P.J. Harvey ist mit Lied und als Gastmusikerin vertreten. Ach ja, eine Eigenkomposition von Giant Sand-Kopf Howe Gelb hat sich doch noch dazwischengemogelt: „Blue Marble Girl“, das schwer an die „Wild horses“ der Stones erinnert.
WeiterlesenInterview: Swing-Legenden
Zusammen sind Sie 230 und ein paar Zerquetschte alt. Max Greger, Paul Kuhn und Hugo Strasser, die „Swing-Legenden“. Gemeinsam touren Sie mit Swing-Hits von Basie, Dorsey, Ellington, Miller und Co. Greger am Saxophon, Strasser an der Klarinette und Kuhn als Sänger am Mikro.
Greger ist auf der Bühne übrigens auch launiger Conferencier und kann ganz gehörig granteln. Der zurückhaltende Strasser verbreitet seinen bekannten Charme. Und Kuhn ist der gelassene Pragmatiker, der durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist.
WeiterlesenFink – Letzter September
Letzten September war es, als Fink durch die Republik tourten. Und durch Orte, die „Rauchbar“, „Campustheater“ oder „Café Mokka“ heißen. Kleine Säle, die sich rocken lassen, ohne die Fink-eigene Poesie zu verlieren. Denn die ist es, die die Konzerte der vier Hamburger so herausragend macht. Auge in Auge mit den Fans erzählen sich die schrägen Geschichten und launigen Liebesballaden halt am besten.
WeiterlesenVA: Popfakes
Wenn man irgendwann mal beweisen will, dass Elektro-Avantgarde-Pop das Gehirn frei macht, setzt man am besten die Cover der entsprechenden CDs in den Zeugenstand. Die erfrischendsten, zeitlosesten Designs haben genau diese CDs! Und das wird schon seinen Grund haben.
WeiterlesenKungfu: Kungfu
Junge, zu spät geborene Metaller, deren Ohren zu zart für Hardcore und Ähnliches sind, werden Kungfu einfach lieben. Zumal, wenn sie ein Faible für ausdrucksvolle, pathetische deutsche Texte haben, die ihren Weg zwischen Deklamations-Lyrik und Rap suchen.
WeiterlesenVA: Wir müssen bis morgen reichen
Unter dem Pflaster liegt der Strand, sagt eine alte Weisheit. Abseits der Charts, der Vivas und MTV finden sich oft unverhoffte Schätze, die man leicht übersieht. Glücklich, wer den KOOK-Sampler „Wir müssen bis morgen reichen“ in Händen hält. Ideen-Pop für Herz und Kopf (meist) in deutsch oder ohne Text. Manchmal ist es auch purer Jazz…
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