Das Weib zur freiwilligen Sclavin ihres Herrn

Für Männer brechen harte Zeiten an. Jetzt sind die Frauen sogar schon Bundeskanzler, und morgen rasieren sie sich, während wir uns die Beine mit heißem Wachs enthaaren. Carl von Holtei war nicht nur Autor blutrünstiger, sexprotzender, tiergrimmiger Romane wie „Schwarzwaldau“; nein, er war auch ein Kenner des Geschlechterkrieges und hellsichtig obendrein. Wie das Verhältnis von Mann und Frau sein sollte, das hat er wie kein Zweiter in Worte gefasst. Schon deshalb muss man „Schwarzwaldau“ subskribieren. Den Männern als Hoffnung auf bessere Zeiten, den Frauen zur Ermahnung.

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Er hatte sie in die Lippe gebissen

Der deutsche Krimi ist entweder notorisch asexuell oder, wenn man den Akt und / oder alle seine Instanzen sprachlich abzubilden versucht, völlig peinlich. Stimmt zwar nicht, aber hört sich gut an. Ganz anders früher, als noch die Postkutsche wackelte, wenn Männlein und Weiblein darinnen in Fahrt kamen. Beweis: Natürlich Carl von Holtei, „Schwarzwaldau“. Kann man hier zum jetzt dramatisch ermäßigten Vorzugspreis von nur 20 € vorbestellen. Eine kleine original erotische Leseprobe (Minderjährige weg vom Schirm!) gibts jetzt:

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Langes Wochenende

Drei Tage Erholung. Auch für mich. Um den Tag der Wiedervereinigung gebührend zu begehen, gibt es am Montag ausnahmsweise keine Schule der Rezensenten. Man hat ja auch noch anderes zu tun. Und ihr auch. Zum Beispiel könnte man sich überlegen, sich um die deutsche Kriminalliteratur verdient zu machen, indem man ein Exemplar von Carl von Holteis „Schwarzwaldau“ →hier vorbestellt. Lohnt sich auch literarisch. Darauf mein Ehrenwort. Ich wiederhole… (und zwar noch des öfteren. Euch krieg ich auch noch klein!) Und wenn sich genügend Leute melden, gibts für die Vorbesteller vielleicht auch eine kleine, angenehme Überraschung… Und nächste Woche natürlich wieder volles Programm: Zwei Rezensionen deutscher Krimis. Ein Blick auf die wissenschaftliche Beschäftigung mit Kriminalliteratur. Einen Tätigkeitsnachweis unsererseits über die Aktivitäten im verflossenen Quartal. Usw, usf.

Carl von Holtei: Schwarzwaldau

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Ich habe selten mit solch wachsendem Zorn und Unverständnis ein Buch gelesen wie Carl von Holteis „Schwarzwaldau“ – und das lag nicht an dem Buch, vielmehr daran, dass es ein Buch „Schwarzwaldau“ im handfest papiernen Sinne gar nicht gibt.

Seit seinem Erscheinen 1856 dürfte „Schwarzwaldau“ nicht mehr veröffentlicht worden sein; ein Kleinod der deutschen Kriminalliteratur, dessen man nur dank der vorbildlichen Arbeit der „Gesellschaft der Arno-Schmidt-Leser“ als →PDF-Datei habhaft werden kann, ein Kleinod, sage ich, das die uns gemeinhin als „Perlen der deutschen Kriminalliteratur im 19. Jahrhundert“ empfohlenen Werke à la „Judenbuche“ oder „Unterm Birnbaum“ als das erkennen lässt, was sie in Wirklichkeit sind: nette Petitessen, moralgetränkte, bestenfalls mit Küchenpsychologie gesäuerte Nebenarbeiten ihrer Schöpfer.

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Lesetipp: Carl von Holtei

Wer sich zu den Wurzeln des „deutschen Krimis“ begeben möchte, der lese bitte nicht Schiller, Kleist oder ETA Hoffmann. Sondern, zum Beispiel, ihn hier: Carl von Holtei.

Wenn ich es recht überblicke, hat von Holtei einen Roman und eine Novelle verfasst, die man ohne weiteres „Krimi“ nennen kann: →„Schwarzwaldau“ von 1856 und →„Ein Mord in Riga“,wohl etwas später entstanden, und, die Verlinkungen zeigen es schon, beide aktuell im Buchhandel nicht lieferbar.

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