Sehr ordentlich gestern, der Münchner Tatort. Das Drehbuch? Von Friedrich Ani.
Okay, dass die Wies´n-Wirtstochter dem Batic einen Rilke schenkt, war überzogen, und vielleicht sogar, dass wir es auf einmal mit sprachkritischen Kommissaren zu tun hatten (mit hochgezogenen Augenbrauen gefragt: „voll umfänglich?“; „im Epizentrum der Macht?“), aber schön waren die vielen Auslassungen – Szenen, in denen nur Auto gefahren und nicht gesprochen wurde – und die wirklich schlauen und lustigen Dialoge. Fazit: Es bringt viel, wenn ein lokal ansässiger Autor vor Ort die Tatort-Drehbücher schreibt.
Schlagwort: Lokalkolorit
Martin Conrath: Stahlglatt
Bitte, bitte, nur ein paar Zeilen! Die Stimme des Herausgebers stürzt in ein Jammertal. Bedenken Sie doch: Es ist ein Saarland Krimi!
Ich schweige ein paar Sekunden, räuspere mich und antworte brutal: Ja, ja. Saarland Krimi. Wenn der Autor nur am Bindestrich gespart hätte geschenkt. Aber so… Ich bespreche grundsätzlich keine Bücher, die mir beim Lesen körperlichen Schmerz bereiten.
So schlimm? Der Herausgeber heuchelt Mitgefühl. Schlimmer!
Und… – er überlegt angestrengt … es gibt wirklich gar nichts, was man zu Gunsten von Martin Conrath und seinem Krimi ‚Stahlglatt‘ vorbringen könnte?
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