Mark Eitzel: West

CD-Cover Mark Eitzel – West (1997)

Zur Beruhigung vorneweg: Obwohl Mark Eitzel bei seinem zweiten Soloalbum eng mit R.E.M.-Gitarrist Peter Buck zusammenarbeitete, klingt die Platte nicht nach Michael Stipe und Konsorten. Trotz Eitzels Aussage, er habe mit der Musik auf „West“ praktisch nichts zu tun gehabt und sei qasi nur der Sänger, ist die CD ein unverkennbar typisches Eitzel-Werk geworden. Die Einflüsse der Gastmusiker sind zwar zu erkennen, dennoch bleibt sich der Sänger und Songschreiber des American Music Club treu.

Dies gilt in erster Linie für die von ihm verfaßten Lyrics, trifft aber auch auf die Musik zu, was zeigt, daß Peter Buck sensibel genug war, Mark Eitzel nicht mit Songs zu überschütten, die seinem künstlerischen Charakter entgegenlaufen.

Weiterlesen

Go West, Old Man!

Ein Interview mit Mark Eitzel; von Mike Lehecka und Kai Martin

„It’s the end of the world as we know it“, dachten sicher die meisten treuen Fans von Mark Eitzel, als sie hörten, daß R.E.M.-Gitarrist Peter Buck der musikalische Partner auf dem zweiten Solo-Album ihres melancholischen Lieblingssängers sein würde.

Was ist wohl zu erwarten von der Kooperation eines zwar brillanten, aber düsteren und spröden Singer/Songwriters mit einem notorischen Gastmusiker, der mit seiner megaerfolgreichen Band mal einen Superhit mit Namen „Shiny Happy People“ hatte?

Wer beeinflußt da wen, und vor allem: wie? Verliert Eitzel seine ernste und pessimistische Aura? Wird er so peinlich wie Michael Stipe, der Sänger von R.E.M, und kippt den Sinn seiner Texte zugunsten bedeutungsschwangerer Symbolik über Bord? Ist Peter Buck am Ende der Aufnahme-Sessions so frustiert, daß er sich eine seiner 25.000 E-Gitarren in den Bauch rammt und daran verblutet?

Weiterlesen