Frl. Katjas Nähkästchen, Folge 2

In meiner letzten Kolumne erwähnte ich Franz Lambert. Viele werden ihn kennen, nur wenige werden dies aber auch zugeben. Mich verbindet eine ganz eigenartige Beziehung zu dem Hammondorgelman, denn ich stamme aus dem gleichen Raum wie Franz Lambert, und ich erinnere mich noch gut an meine Grundschulzeit, als viele Mitschülerinnen und Mitschüler, deren Familien zu arm für ein Klavier waren, Keyboard-Unterricht nahmen. Und das taten sie „beim Franz“. Es dauerte lange, bis ich begriff, dass dies der Vorname ihres Lehrers war, denn ich selbst wär natürlich nie auf den Gedanken gekommen, meine Klavierlehrerin zu duzen! Ich war überhaupt die einzige, die den großen Franz Lambert, seinerzeit am Beginn seiner Karriere, nicht kannte. Meine Klassenkameraden guckten mich dann immer groß an und murmelten etwas von „Platten“ und „im Fernsehen“. Heute weiß ich, daß die Eltern von Franz Lambert ein Restaurant im selben Ort betreiben, in dem meine Mutter arbeitet. Meine Mutter arbeitet übrigens in einer Psychiatrie.

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