Jetzt wein‘ doch endlich, du blöde Kuh!

Wissen Sie, Reich-Ranickis Sendung war immer Rummelfernsehen, jeder Zuschauer hat gehofft, vielleicht bin ich dabei, wenn Karasek Reich-Ranicki erwürgt. Das war Catchen im Schlammbad.

Lesetipp: Charles Lewinsky, Schweizer, ex-Fernsehmann und Buchautor („Talkshow“, „Mattscheibe“) im SZ-Wochenendinterview (→„Scheiße, ich schalte um“) über Verbrauchsware Mensch, Shitpoint und den kleinen Unterschied:

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Power to the people

In der Süddeutschen Zeitung (→ Miss Molly) sieht Andrian Kreye die Ehre der Cover-Version durch Cat Power und ihr neues Album „Jukebox“ gerettet. So weit, so gut, aber Kreyes Artikel (immerhin der Feuilleton-Aufmacher der Wochenendausgabe) hat mich wirklich aufgeregt. Nicht weil er die hier gerne gehörten Nouvelle Vague doof findet, sondern weil der Artikel voll ist von kleinen Unterstellungen und Ungenauigkeiten.


Ein paar Beispiele:

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Repetition kills

„Hallo Mama, hallo Papa“ in der Endlosschleife. Das kann Familien spalten. Im Interview muss sich Rolf Zuckowski deshalb immer denselben Vorwurf gefallen lassen: Diese Musik nervt.

Und Titus Amu stellt in der Süddeutschen auch tatsächlich immer wieder die gleiche Frage: → Die singende Nervensäge

Alphatier

Gerade nutze ich eine ruhige Minute und blättere durch die Süddeutsche von gestern und sehe, dass man auf der „Wissen“-Seite für eine Rezension eines Buches von Harald Fritzsch über die sog. Naturkonstanten (→ „Das absolut Unveränderliche. Die letzten Rätsel der Physik“) mit → Theodor W. Hänsch einen veritablen Nobelpreisträger gewinnen konnte. Über die Feinstrukturkonstante liest man da u.a.:

Die Konstante ist eine dimensionslose Zahl, genannt Alpha, und 1/Alpha ist etwa 137.

So weit, so richtig, aber das dicke Ende kommt noch:

„Da Alpha relativ klein ist, etwa 0,07, (…)“



Wahrscheinlich hat der Korrektor nicht aufgepasst oder es gibt ihn gar nicht und es handelt sich einfach um einen der beliebten kleinen SZ-Fehlern. Wenn aber nicht, dann muß man sich um den Wissenschaftsstandort Deutschland ernsthafte Gedanken machen.
P.S.: Wer´s mit Mathe nicht so hat, kann natürlich einfach bei Google nachschauen…

What a difference a day makes

Klar, dass Schmidbauer, der den Spitznamen „007“ trug, auch Jahre später versuchte, herauszufinden, woher die Interna der Affären-Geschichte stammten.

(Süddeutsche Zeitung, 16.5.2006)

Schmidbauer hingegen agierte gerne sowohl hinter als auch vor den Kulissen und war von seinem Spitznamen „008“ durchaus geschmeichelt.

(Süddeutsche Zeitung, 17.5.2006)

Immer im Kreis…

Meine Lieblingsstelle aus der heutigen Süddeutschen (über die CDU-„Hoffnung“ Jochen Seidel):

Als Landrat des Müritz-Kreises residiert er im idyllischen Waren an der Mecklenburgischen Seenplatt, wo er als Landrat den Müritz-Kreis regiert.