Kalifornien 1966. Brian Wilson, Chefsongschreiber der BEACH BOYS arbeitet an „Smile“ seinem ganz ganz großen Wurf, einem Werk, das ihm endlich die langersehnte Anerkennung als Künstler einbringen soll. Der einzige Mann, den er an seiner Seite duldete war der junge Texter Van Dyke Parks.
Das „Smile“-Projekt scheiterte, Brian Wilson verschwand wegen schwerster psychischer Störungen für lange Zeit von der Bildfläche und „Smile“, die Platte, die nie erschien wurde zum Mythos.
Fast 30 Jahre später haben sich die ehemaligen Weggefährten wieder zusammengefunden für ein neues, nicht ganz so ambitioniertes Album: „Orange Crate Art“
Augenfällig ist, daß sich Brian Wilson auf „Orange Crate Art“ mit der Rolle des Sängers begnügen muß. Auch wenn die CD mit Surfmusik nichts am Hut: geblieben sind die BEACH BOYS-typischen Harmoniegesänge. Van Dyke Parks, der sich als Produzent mit ausgefallenen Ideen einen Namen machte, komponierte hier mit der ihm eigenen Vorliebe für verspielte, verschachtelte und orchestral instrumentierte Songs.
Das Beiheft zur CD zeigt zwei reifere, etwas kräftigere Herren und diverse impressionistische Landschaftszeichnungen. Was die Verpackung verspricht, das hält der Inhalt dann auch. Denn die Songs auf „Orange Crate Art“ strahlen einen nostalgischen Charme aus. Naive Texte voller Erinnerungen an vergangene Zeiten und Arrangements gespickt mit Stilzitaten von Jazz bis Filmmusik. „Orange Crate Art“ ist der Beweis zweier Musiker, daß man auch in Ehren ergrauen kann.
Brian Wilson/Van Dyke Parks: Orange Crate Art
(Warner)