Bowery Electric – Beat

Bowery Electric – Beat (1997, CD) - Discogs

Einst bei My Bloody Valentine kamen die Leute und wollten diese Platte umtauschen, weil die CD leiern würde (den Kassenzettel hatten sie natürlich dabei). Erst nach stundenlangen technischen Ausführungen konnten die Timingschwankungen als Stilmittel entlarft werden. Desweiteren gingen die Käufer mit der melancholisch anmutenden Erkenntnis nach Hause, daß es im CD Zeitalter ein Leiern nicht mehr geben kann.

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Pat Thomas – New Directions In Music By Pat Thomas: Valium

Irgendjemand hat mir gesteckt, daß der gute Pat Thomas vor den Aufnahmen zum Album „New Directions In Music By Pat Thomas: Valium“ unsanft von seiner Freundin abserviert wurde und sie nun Ex nennen darf. Ob dies der entscheidende Einfluß war oder ob er sowieso neue Wege im Rahmen der Pat Thomas Musik gehen wollte, am Ende steht ein Brocken von Album, an dem man erst einmal zu würgen hat. Da ist nichts mehr von dem Etikett „Neo-Folk“ und den damit verbundenen sanften Harmonien, sondern Pat zeigt uns seine schmutzigen Straßen von San Francisco.

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Die Single-Connection II

Im Zeitalter der digitalen Tonerzeugung und Tonverarbeitung hat die CD das Vinyl massenmäßig längst verdrängt. Ein Relikt der vergangenen Zeit ist demzufolge auch die Single (Übers.: kl. Schallplatte). Trotzdem hat sich der Begriff aus der Vinylzeit auch in das CD-Zeitalter gerettet. War die Vinyl-Single ganz klar eine Scheibe mit zwei Liedern und auf 45 abzuspielen, so werden unter dem Begriff CD-Single ganz unterschiedliche Formate und Produkte zusammengefaßt. Gemeinsam ist ihnen die Größe, die der eines CD-Albums entspricht, dies aber auch nur, weil sich die 3-Inch-Mini-Single auf CD nicht durgesetzt hat. Die Singles von Rockers Hi-Fi, Blur, Fun Lovin´Criminals, Dinosaur Jr. und den Radar Bros. zeigen wie bunt die Single-Welt sein kann.

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You Am I: Hourly, Daily

Es gibt einen Haufen guter Bandnamen. YOU AM I gehört sicher nicht dazu, das klingt sowohl auf englisch, als auch in deutsch (Du bist Ich) ziemlich scheiße. Normalerweise haben die Australier doch immer Stil. YOU AM I sind ein Trio und kommen aus Australien, klingen aber nicht so und sind dort allerdings schon groß, so ging das aktuelle Album „Hourly, Daily“ auf Platz 1 der Aussie-Albumcharts. Nicht umsonst erscheint das Album bei Warner Bros. und ist eine clever gemachte Produktion.

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Yo La Tengo: I can hear the heart beating as one

Nach der B-Seiten Veröffentlichung („it smells like a B-Side“) „Genius and Love = Yo La Tengo“ gibt es nun das reguläre Album der alten Tante Yo La Tengo. Das Werk ist ganz poetisch mit „I can hear the heart beating as one“ betitelt. Der Cosmos von Yo La Tengo ist begrenzt, Veränderungen spielen sich nur im marginalen Bereich ab, unerwartete Dinge gehören nicht zu den bevorzugten Lebensgefühlen. Nukleus der seit 1984 bestehenden Band ist das Ehepaar Georgia Hubley (Drums, Voc) / Ira Kaplan (G, Voc), ergänzt um den etwas fülligen James McNew am Bass, der nach wechselnden Besetzungen so etwas, wie ein festes Bandmitglied zu sein scheint, was auch seine wachsendes Bedeutung bei den Songs erklären könnte. Das Idyll wird durch Produzent Roger Moutenot ergänzt, der nun auch schon seit Jahren dieses Job macht. Bei Yo La Tengo ist alles etwas langsamer und gemütlicher, man könnte anders aber auch sagen, sie sind in ihrem seelischen Gleichgewicht. Na ja, sie machen ja auch keine twenty-something-Musik sondern eher thirty-and-more.

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11th Dream Day: Eighth

Mit „Eighth“ überraschen uns EDD, sie veröffentlichen eine neue Platte, mit der keiner mehr rechnen konnte. Eher hätte man eine Randnotiz in einer Musikzeitschrift erwartet, die lautet : „Amerikanische Underground Kultband Eleventh Dream Day hat sich aufgelöst“. Die letzte Platte (Ursa major – 1994) lief nicht übermäßig gut, Konzerte der letzten Deutschlandtournee wurden abgesagt und Mitglieder der Band sind auch in anderen Formationen aktiv. So ist Bassist Dough McCombs bei Tortoise an den Saiten und Universalgenie (Produzent und Mitmusiker) John McEntire ist eh überall (Tortoise, Sea and the cake, Gastr Del Sol) tätig. Mit diesen Bands ist z. Zt sicherlich eine bessere Mark zu machen, deswegen überrascht eine neue EDD-Platte und eine geplante Deutschland-Tournee schon.

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Yo La Tengo: Genius + Love = Yo La Tengo

Yo La Tengo, die ewige Alternative zu allem und für immer, haben mal wieder etwas veröffentlicht. Mit dem unbescheidenen, nichtsdestotrotz richtigen Titel „Genius + Love = Yo La Tengo“ bringt das Trio um das Ehepaar Kaplan, seine mittlerweile 8. LP auf den Markt und dies dann sogar als Doppel-LP (die 2. LP ist nur instrumental) mit 28 Titeln. Auf „G+L=YLT“ ist allerdings kein neues Material, sondern B-Seiten, Coverversionen (genial „Blitzkrieg Bop“ instrumental oder „I´m set free“ aus ihrem Engagement bei dem Film “ I shot Andy Warhol), Beiträge zu Soundtracks („Something to do“ aus dem „Matter of degree“-Soundtrack) und Abfallprodukte der vorherigen Plattenproduktionen, die aus welchen Gründen auch immer, bis dato nicht veröffentlicht wurden. „Genius and Love“ überbrückt die Zeit bis zu dem, in bälde erscheinenden Album „I Can Hear The Hearts Beating as One“ Die Zielrichtung ist klar, man will das Fanpublikum befriedigen, das alles komplett haben will.

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