Chicago Underground Trio: Slon

Rob Mazurek, Chad Taylor und Noel Kupersmith sind das Chicago Underground Trio. Ihr Vorsatz ist es, anspruchsvolle Musik zu produzieren. Dass diese im Grenzbereich zwischen Post-Rock, Jazz und abstraktem Elektro der Marke Clicks & Cuts liegt, ist noch okay. Doch aufgrund einer angeborenen Abneigung gegen Saxophon-Klänge oder ähnlich geartete Instrumente wie in diesem Falle dem meist nervtötenden Kornett, geht mir der Hörspaß schnell verloren.

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The Aluminum Group – Introducing…

Guter Lounge-Pop ist eine Gratwanderung. Zwischen zarter, verträumter Schwerelosigkeit und herber Sprödigkeit. Wirklich guter Lounge-Pop klingt nicht kitschig, sondern sophisticated. Und da hat die Aluminum Group aus Chicago (Frank und John Navin) derzeit die Nase vorn. Der Album-Titel „Introducing…“ ist wörtlich zu nehmen, denn in Deutschland ist es die erste Veröffentlichung des Duos, und sie umfasst das Beste aus den bisherigen drei Alben „Piano“, „Wonder Boy Plus“ und „Pedals“.
Egal, wie üppig die Arrangements (Streicher, Hörner, Flöten und etliche weitere Bläser, funky E-Gitarren, dezente Noise-Effekte, Sitar, Vibes und Moogs) – die Aluminum Group inszeniert ihren Sound mit leichter Hand. Mal als in sich versunkenes Tastenspiel, als schlanker Akustik-Pop oder jazzy mit Fusion-Flair und elegantem Swing.

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Tortoise: Kollektive Bewußtseinserweiterung

Echo, Preisverleihung der deutschen Schallplattenindustrie. Unter den üblichen Verdächtigen für Veranstaltungen dieser Art – wie Tic Tac Toe etc. – auch Wolfgang Petry mit seinem diesjährigen Brüller „Weiber“. Gekleidet in dezent verwaschene Jeans von der Stange, offenstehendes, über der Hose getragenes Flanell-Hemd Marke „Vorstadt-Grunge“ und als letzten Knaller dann noch sein eigenes Tour-Shirt mit fett rot-schwarzem „Scheißegal“-Aufdruck. Mir wird schlecht. Alpträume. O Gott!

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Gunsmith Cats: Verfolgungsjagd

Die Welt ist hart, brutal und schlecht, aber wir sind die Guten!“ So könnte das Motto der knackigen Waffennärrinnen Rally Vincent und May Hopkins lauten. Und da die Welt, im besonderen die amerikanische Welt und ganz besonders die amerikanische Welt von Chicago, böse und gemein ist und von üblen Strolchen nur so wimmelt, sind die GUNSMITH CATS laufend gefordert.

Als Prämienjäger verfolgen sie Straftäter, ballern wild in der Gegend herum, veranstalten heiße Verfolgungsjagden und tragen scharfe Unterwäsche. Auch im dritten Band geht wieder einiges zu Bruch oder fliegt ganz ungehalten in die Luft als die beiden Mädels mit Gray, einem alten Fiesling, konfrontiert werden. Der hat bei der letzten Begegnung mit den beiden bereits seine rechte Hand eingebüßt und sinnt auf Rache. Kurzentschlossen entführt er die liebe May. Ihre Freundin Rally hat indes einige Abenteuer zu bestehen, bis May aus der Klaue dieses Rüpels befreit ist und sich zum Schluß alles wie selbstverständlich in ein paar Explosionswölkchen auflöst.

Kenchi Sonoda
GUNSMITH CATS - Verfolgungsjagd
Feest Comics 16,80 DM
ISBN 3-89343-578-6

Combustible Edison – Short Double Latte

Combustible Edison, angeblich eine ehemalige Rockband aus Chigaco, machen schon seit einigen Jahren Easy-Listening-Musik. Auch die neuen Stücke ihrer kommenden CD, drei Stück gibt es schon mal vorab auf Maxi, klingen musikalisch nach James Bond, Lalo Schifrin und 60er Jahre-Filmmusik. Eigentlich sind Combustible Edison eine sympathische Band, aber wegen dem ganzen Easy-Listening-Trend, den vor allem igendwelche trendgerechten Studenten und Studentinnen mit schlauen Sprüchen und Mützen derzeit pflegen, kann ich diese Art der Musik im Moment nicht ohne ein laues Gefühl im Magen hören.