Alex Chilton: A Man Called Destruction

Mit 16 Jahren hatte Alex Chilton seinen ersten und größten Erfolg. Mit seiner Band THE BOX TOPS und dem Stück „The Letter“ gelang ihm gleich zu Beginn seiner Karriere ein Nummer 1 Hit in Amerika. Anfang der 70er spielte er mit BIG STAR einige exzellente Platten ein, die damals zwar keiner kaufen wollte, die ihm heute aber Kultstatus – vor allem in Kollegenkreisen (siehe z.B. „Alex Chilton“ von den Replacements) – sichern.

Heute – Jahre nach seinem Teenagererfolg – kann er auf ein umfangreiches, aber auch sehr heterogenes Werk zurückblicken. Während ein anderer 60er-Jahre-Teeniestar wie Scott Walker zuletzt mit äußerst anspruchsvollen Solowerken (von der Kritik mit Begeisterung und vom „normalen“ Kunden eher mit Entsetzen aufgenommen) glänzt, scheint Chilton inzwischen die innere – und äußere – Ruhe gefunden zu haben, die es ihm ermöglicht, so entspannte Platten wie seine neue einzuspielen.

„A Man Called Destruction“ ist trotz des etwas martialischen Titels und einiger Liebesleidtexte ein durchgehend fröhliches, leichtes Album, bei dem die Spielfreude Chiltons und seiner Mitmusiker in jedem Moment spürbar ist und vor allem Orgel und Bläsersektion die Songs schwungvoll nach vorne treiben. Musikalisch setzt Chilton auf Bewährtes: Rock’n’Roll, Bluesrock, Surf-Musik und 50% Coverversionen zeigen, daß er nicht mehr den Anspruch hat, richtungsweisende Musik zu machen. „A Man Called Destruction“ ist eine Sommerplatte im besten Sinne: entspannt, relaxt und auch ein wenig kindlich-verspielt.

Alex Chilton: A Man Called Destruction
(Ruf/Line)

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