Ja, es ist „melodiöser Gitarrenpop“, aber nicht „im Stile von Blur und Oasis“, wie uns der Waschzettel glauben machen will.
Hier fehlt a) die Innovation, b) das rechte Feuer, c) der Refrain, der die Gehörgänge im entscheidenden Moment aufbricht. Nein, bitte nicht falsch verstehen. Deadeye Dick machen guten mainstreamigen Poprock, vielleicht bisweilen eine Spur zu verliebt-greasy. Nur sie riskieren zu wenig. Es ist wie mit den Baywatchers, die Bereitschaft zeigen, sich in die stürmische See zu stürzen, um…ja, um die schöne Jungfrau (nein, Pamela Anderson ist keine Jungfrau mehr, ja, ich bin ganz sicher!) zu retten, aber auch immer genau wissen, daß sie einen Rettungsring bei sich tragen und die Kumpels im Notfall beispringen können.
Anders gesagt: Deadeye Dick wagen sich nie zu weit raus, das rettende Ufer bleibt immer in sichtbarer Nähe. Wenn das Album der New Orleanser die Basis bilden soll für zukünftige Uferlosigkeit, dann wollen wir „Whirl“ in unser Herz schließen, obwohl die CD nie richtig whirlt. Kapiert?
Deadeye Dick: Whirl
(Face Down/Edel)