Very british, indeed. Genau gesagt: schottisch. Aus Glasgow kommen The Secret Goldfish und pünktlich zur Fußball-EM auf der Rindfleisch-Insel veröffentlichen sie ein Debüt-Album, das so unverschämt unverblümt an die britische Musik der späten Achtziger anknüpft, daß dir der Ball verspringt.
Und da sind sie plötzlich wieder, all die vertrauten Namen aus diesen Zusammenhängen: Vergleiche mit den Buzzcocks, mit Orange Juice, mit Jesus and Mary Chain, der New Musical Express ist begeistert und John Peel hat auch mal wieder eingeladen.
Vergleiche hinken bekanntlich und das ist auch hier der Fall: Was Sängerin Katy McCullars und ihre drei männlichen Kollegen bieten, ist durchaus eigenständig, obwohl du das Gefühl hast, alles schon mal gehört zu haben. Der Grund dafür: Ein Ohrwurm jagt den nächsten, die Band schreckt vor keiner lieblichen Melodie zurück und ich muß (ausnahmsweise) das Info zitieren. Als „Pop-Punk-Candy-Riegel“ wird die Platte bezeichnet und das ist sie auch.
Jetzt mal ehrlich, Anachronismus hin oder her: mir gefällt diese CD, obwohl ich sie nur gelegentlich hören will, so romantisch bin ich ja nun auch nicht. Gitarrenpop mit einer Frauenstimme, die nach kleinem Mädchen klingt, Sommerhits und pinkfarbenes Cover sind nicht die Orte, wo ich lebe, aber man kann dort schöne Urlaube verbringen.
The Secret Goldfish: Aqua-Pet … you make me
(Marina/Indigo)