Meat Beat Manifesto: Subliminal Sandwich

MBM haben sich entwickelt – weg von einem Stilgulasch aus Consolidated-, The Disposable Heroes Of Hiphoprisy- und Orbital-Elementen, hin zu einem weiteren Trip-Hop-Act, wenn auch mit einer ganz eigentümlichen Note.

Gespannt war ich auf den Nachfolger des 92er-Meisterwerks ‚Satyricon‘, das nach wie vor einen eigenen Mikrokosmos darstellt: Unter einem Dach versammelten sich die verschiedensten Musikstile, wie Rap, Indie (der Früh-Neunziger 4AD-Phase), Industrial und Sythie-Pop zu einem Stelldichein. Mittlerweile hat sich Mastermind Jack Dangers von seinem Mitstreiter Jonny Stephens verabschiedet und arbeitet mit diversen Gastmusikern zusammen. Mutmaßlich liegt in dieser veränderten Konstellation der Grund für den stark modifizierten Stil alter Tage:

Die Vielfalt weicht einem eindimensionalerem, dafür einheitlicherem Gesamtbild. Positiv formuliert könnte man sagen: Jack Dangers hat den einzigartigen Sound des Vorgängers zu einer leicht verdaulicheren Variante komprimiert. Negativ fällt allerdings auf, daß es ‚Subliminal Sandwich‘ an guten Ideen mangelt. Oftmals bekommt der Hörer ein allzu fades Geräuschsüppchen aufgetischt und man erhält den Eindruck, daß fehlender Einfallsreichtum durch ein Übereinanderschichten von ‚Pot Sounds‘ ersetzt wird. Die Auskopplung ‚Asbestos Leads Asbstos‘ wirkt wie eine seichte Variante der 92er-Single ‚Edge Of No Control‘. Absolut überflüssig und ein wirklich überstrapazierter Gag erscheint mir die Wortakrobatik eines trendy Raggamuffin-Mannes (‚Nuclear Bomb‘, ‚Assasinator‘). Definitiv kein schlechter Release, aber eher unauffällig im großen Sumpf der Veröffentlichungsflut im Bereich der elektronisch erzeugten Musik.

Ach ja: Von ‚Subliminal Sandwich‘ gibt es eine limitierte Auflage als Doppel-CD. „140 minutes of music“ lautet der Spruch auf dem Sticker. Die Bonus-CD schafft es die reguläre Scheibe in punkto Mellowness und Eindimensionalität noch weit in den Schatten zu stellen; insofern wäre ein Sticker mit dem Slogan „50% Entertainment, 50% Boredom“ angebrachter.

Meat Beat Manifesto: Subliminal Sandwich
(Play It Again Sam)

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