Wer träumt nicht davon, zwanzig Jahre die aufregendsten Abenteuer zu erleben und immer noch keine Zipperlein zu haben, sondern volles Haar und eine Figur, an der die Schwerkraft keine Wirkung zeigt. Valerian und Veronique, die Agenten des Raum-Zeit-Service, haben sie. Seit sie 1967 der Feder von Jean-Claude Mézières entsprungen sind, haben sie fünfzehn Abenteuer in den Weiten des Weltraums bestanden und das sechzehnte steht ihnen jetzt bevor:
Aus unerfindlichen Gründen ist die Erde aus ihrer Bahn geschleudert worden, Gott weiß wohin, und die einzigen verbliebenen menschlichen Wesen im bekannten Universum sind Valerian und Veronique. Um diesen Schock zu verdauen, gönnen sich die beiden erstmal einen luxuriösen Urlaub auf einem fünf Sterne Asteroiden. Doch die Freude währt nicht lange. Der ungestüme Filius eines Space-Tycoons wird entführt und mit ihm die schnuckelige Veronique. Daß Valerian die Rolle des Retters im strahlenden Raumanzug übernehmen wird, kann man sich an zwei Fingern zusammenzählen. Wer jedoch einen dritten Finger zuhilfe nimmt und sich einen gradlinigen Fortgang der Handlung zusammenreimt, ist schief gewickelt. Mézières und sein Texter Christin sind Profis. Und so einfach machen sie es ihren Lesern nicht. Ein Text/Comic ist immer ein Angebot an den Leser sich vorzustellen, was zwischen den Zeilen bzw. den Panels geschieht. IM BANN VON ULTRALUM kann als amüsanter Retro-Comic gelesen werden, der die Zukunft im Weltall noch einigermaßen rosig aussehen läßt, aber auch als Chiffre für aktuelles Weltgeschehen, die Auflösung politischer Ordnungen und die Unterdrückung und Versklavung von ganzen Volksgruppen. In keinem der beiden Fälle liegt man als Leser falsch. In jedem Fall ist man mit dem 16. Band von VALERIAN UND VERONIQUE gut bedient – zumal Veronique von Album zu Album immer niedlicher wird.
Mézières/Christin
VALERIAN UND VERONIQUE - Im Bann von Ultralum
Carlsen 19,90 DM
ISBN 3-551-01886-3