Irgendjemand hat mir gesteckt, daß der gute Pat Thomas vor den Aufnahmen zum Album „New Directions In Music By Pat Thomas: Valium“ unsanft von seiner Freundin abserviert wurde und sie nun Ex nennen darf. Ob dies der entscheidende Einfluß war oder ob er sowieso neue Wege im Rahmen der Pat Thomas Musik gehen wollte, am Ende steht ein Brocken von Album, an dem man erst einmal zu würgen hat. Da ist nichts mehr von dem Etikett „Neo-Folk“ und den damit verbundenen sanften Harmonien, sondern Pat zeigt uns seine schmutzigen Straßen von San Francisco.
Der Sound des Albums ist durch und durch elektrisch, die Songs sind häufig sperrig, weil mit abstrakten und zerhackten Arrangements versehen. Stilarten werden angedeutet, aber immer wieder entwickeln sich die Songs hin zu einem benebelten, trägen Soundbrei, die Pat Thomas mit einem meditativen Nicht-Gesang zusammenhält. Selten hat ein Plattentitel so gepaßt, Pat Thomas gibt seinen neuen Songs Valium. Diese Platte ist für den guten Pat wohl eher ein Pickel ist, den er ausdrücken muß. Schwerer, unzugänglicher Stoff.
Pat Thomas New Directions In Music By Pat Thomas: Valium (Strange Ways Records/Indigo) |