Ray Donlan (Harvey Keitel) und einige seiner Kollegen vom New Yorker Police-Squad haben es sich kurz vor den Toren des Big Apples in der Kleinstadt Garrison gemütlich gemacht. Damit die Cops nach der Arbeit ihren Geschäften mit der Mafia in Ruhe nachgehen können, haben sie den einseitig tauben und lammfrommen Freddy Heflin (Sylvester Stallone) als Sheriff engagiert, der noch nicht einmal ahnt, wie die von ihm bewunderten Kollegen ihre schmucken Häuschen im Ort finanziert haben.
Und während sich Heflin im Bullentreff Erzählungen von gefährlichen Einsätzen in New York anhört und dabei kräftig einen hebt, gerät Rays Neffe Murray Babitch (Michael Rapaport) auf dem Weg nach Hause in eine prekäre Situation: Der Jungspund, der kurz zuvor ein paar Kids gerettet und damit zum Medienliebling wurde, schießt nach einer feuchtfröhlichen Feier zwei Farbige über den Haufen. Glaubte er doch, von ihnen durch eine Waffe bedroht worden zu sein. Allerdings läßt sich eine solche selbst nach aufwendiger Suche nicht ausmachen. Babitchs Onkel eilt herbei und entscheidet, daß Murray Selbstmord vortäuschen muß, um die Einheit nicht in Verruf zu bringen. Allerdings wirbelt die Sache Staub auf, denn weder die neugierige Presse noch Moe Tilden (Robert De Niro), ehemaliger Kumpel von Ray Donlan und inzwischen Leiter der Abteilung zur Aufklärung interner Polizeiangelegenheiten, lassen sich so leicht abservieren. Das sorgt dafür, daß Ray seinen nervösen Neffen nun lieber endgültig zum Schweigen bringen will, während Heflin durch den Besuch von Moe ganz langsam und genauso sicher dahinterkommt, daß etwas faul ist im Städtchen Garrison.
Wer Spaß hat an Thrillern der Machart von „Heat“ sei dieser Streifen wärmstens empfohlen. Regisseur James Mangold hat es nicht nur geschafft, eine spannende Story wirksam in Szene zu setzen, sondern auch die Topriege Hollywoods gemeinsam vor die Kamera zu bekommen. Allen voran glänzt Sylvester Stallone, der sich extra für diese Rolle 15 Kilo angefuttert hat und dafür sogar noch von seinen üblichen Millionen-Dollar-Gagenforderungen abgegangen ist, als einfältiger Kleinstadt-Polizist mit langsamer Auffassungsgabe. (Endlich mal eine Rolle, die seinem Schlafzimmer-Blick entspricht…) Überraschend gut kommt auch Ray Liotta zum Einsatz, denn entgegen sonstiger Parts als Kraftpaket mit sensiblen Anwandlungen, darf er sich in „Cop Land“ als Charakter-Schauspieler beweisen. Zwar hat auch diese amerikanische Produktion kein unerwartetes Ende zu bieten, steht aber für solide Kinounterhaltung dieses Genres.
Cop Land
Regie: James Mangold
Darsteller: Sylvester Stallone, Harvey Keitel, Ray Liotta, Robert De Niro
Bundesstart: 29.01.1998