Der Autor Melvin Uldall (Jack Nickolson) ist ein echtes Ekel. Zwanghaft hat er an jedem und allem etwas auszusetzen. Insbesondere Schwule, Hunde und Schwarze hat er Sprüche-mäßig im Visier. Sein Nachbar weiß das nur zu gut: Er ist schwul, hat einen Hund und einen schwarzen Freund. Auch die Belegschaft seines Stammcafés, in dem er sein tägliches Frühstück einnimmt, macht einen weiten Bogen um den sarkastischen Zankapfel. Ledglich Carol (Helen Hunt) kann dem ungeliebten Gast noch Paroli bieten. Als sie einige Tage nicht zur Arbeit erscheint, geht er diesem Mysterium nach. Er findet die alleinerziehende Mutter bei ihrem asthmakranken Sohn. Nun zeigt Melvin zum ersten Mal menschliche Regungen und bietet ihr seine Hilfe an. Damit entwickelt sich zwischen den beiden eine sonderbare, zarte Beziehung. Unterdessen muß Uldalls Parade-Opfer Simon aus einer vorrübergehenden Notlage heraus bei seinem gehaßten Nachbarn einziehen. Als es das ungleiche Trio während einer Reise gemeinsam in nur ein Auto verschlägt, bricht die Rivalität der äußerst konträren Persönlichkeiten los. Dabei löst sich der schon sanft geknüpfte Beziehungsknoten und fügt sich bald umso fester wieder zusammen.
Die Rolle des Melvin Uldall ist Jack Nicholson wie auf den Leib geschrieben. Er ist in absoluter Bestform und daher so finster komisch wie seit „Einer flog über’s Kuckucksnest“ schon nicht mehr. Doch auch die Dramatik kommt in dieser schrägen Liebesgeschichte bei aller Komik durch spritzige und derb-humorige Dialoge nicht zu kurz. Kein Wunder, hat doch Regisseur James L. Brooks seine Linie nach „Zeit der Zärtlichkeit“ und „Nachrichtenfieber“ auch in „Besser geht’s nicht“ konsequent fortgeführt. Dadurch bekommt der Film eine Tiefe, die den meisten Komödien abgeht, und ist damit genau richtig für all jene, die sich bei dem grauen Winterhimmel wenigstens für gut 1,5 Stunden von ihrer depressiven, nörgelnden Umwelt befreien wollen.
Besser geht's nicht
Regie: James L. Brooks
Darsteller: Jack Nicholson, Helen Hunt, Greg Kinnear, Skeet Ulrich