Bristol, Leeds, Wetherby und wo Hood sonst noch mixen und engineeren lassen: das riecht zehn Meter gegen den Wind nach Trip Hop. Und irgendwo in der Nähe müßte noch ein Kaff namens Portishead liegen…
Bluesig, karg und schleppend klingt´s in der Tat, aber ohne großartig spacigen Touch, eher apokalyptisch. Ein bißchen Ambient, müdes Gitarrengeklimper, gelangweiltes Gesäusel und vor allem viiiiiiiiiiieeeel Zeit sind die Zutaten. Alles achtlos in den großen Klangtopf geschmissen, wer zufällig in der Küche vorbeikommt, kann ja mal umrühren – WENN jemand vorbeikommt…
„Rustic houses forlorn valleys“ (Welch Name! Man meint die Holzwürmer förmlich schmatzen zu hören!) klingt mega-unfertig, improvisiert eben. Das macht den Charme der CD aus, aber als Hörerin denkt man: Die trauen sich was! Müssen die kein Geld mit ihrer Musik verdienen? Müssen die nichts essen?
Und doch, je länger ich reinhöre, desto mehr kann ich mir vorstellen: ja, auch diese Songs könnten in den Walkmen englischer Topmodels laufen, zur Entspannung zwischen den Catwalks. Und um die Folie nochmal zu strapazieren: Hood sind sozusagen die Alternative-Portishead. Schräge Akustik-Gitarren statt cooler Samples, keine übermäßige Ästhetik, dafür viel, viel Darkness und keine Spur von Gleichmaß. Die Dynamik kommt und geht, wie´s ihr paßt. Meistens geht sie. Spannende Sache, also mir gefällt´s!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
The Hood: Rustic houses forlorn valleys
(Domino/Rough Trade)